Diestedde (mw/bb). Der Nikolaus kommt zum 6. Dezember, Pfingsten ist Schützenfest, Ostern flackert das Osterfeuer vor der Nikolauskirche und zu Palmsonntag? Da wird der „Diestedder Palmhahn“ zusammengebaut. Das Backhaus wurde am Freitag (11. April) wieder temporär zur Palmhahnwerkstatt des Heimatvereins. Eine Woche vor Ostern wurde fleißig und genau nach Bauanleitung aus Weidenstock, Schleifenband, Äpfeln, Buchsbaum, Backringen und zum krönenden Schluss der Hahn zusammengesteckt.
Mit der Palmhahn-Tradition, die in Diestedde bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen soll, geht eine besondere Symbolik einher: So soll der Hahn an die Verleumdung Jesu durch Petrus erinnern, mit dem die Passion Christi ihren Anfang nimmt. Die drei Äpfel und Ringe stehen für die Dreifaltigkeit, der Buchsbaum steht für die Palmblätter, die zu dem Einzug Jesu auf einem Esel nach Jerusalem den Weg ebneten. Der Weidenstock, der in Diestedde besonders geschnitzt wird, ist ein Symbol für das Leben.










Lebendig ging auch in der Palmhahnwerkstatt zu: Annette Nienaber und Monika Gittner vom Heimatverein empfingen um 14 Uhr die ersten Gäste. Das Angebot richtete sich vor allem an die diesjährigen Kommunionkinder und Grundschüler, aber auch KiTa-Kinder konnten mitmachen. Dank der Hilfe der Eltern klappte es mit dem Werkzeug und dem Zusammenbau der einzelnen Bestandteile sehr gut und schnell war der Hahn an seiner Position in der Luft.
Am Sonntagvormittag (Palmsonntag, 13. April) hatten die verzierten Palmhähne dann ihren großen Auftritt: Vor dem Seniorenheim Haus Maria Regina wurden die Buchsbaumzweige und Palmstöcke gesegnet. Diakon Martin Voß (und Esel Möhre) und Pastoralreferentin Anne Gravendyk informierten über den Brauch und die Bedeutung des Palmsonntags, als letzten Sonntag in der Fastenzeit. Im Anschluss ging es mit den Klängen einer Abordnung des Blasorchesters Diestedde vom Seniorenheim zur Nikolauskirche, wo sich der monatliche Familienwortgottesdienst mit Esel Möhre anschloss. Für die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenheims hatten die Kinder rund 80 Palmstöcke mit bunten Papphähnen gebastelt, die nach der Messe in der Kirche verteilt wurden.









Fotos/Text: B. Brüggenthies