Wadersloh (mw). Mit diesem Slogan wirbt der Kreis Warendorf mit Flyern in mehreren Sprachen und Plakaten für die „Anonyme Spurensicherung“ nach sexueller Gewalt. Zu diesem Thema war die Gleichstellungsbeauftragte der Kreisverwaltung Warendorf, Katrin Diekhoff, bei „Frauen machen Politik“ in Wadersloh eingeladen.
Das vom Land NRW geförderte und etablierte Angebot „Anonyme Spurensicherung“ gehört seit Ende 2024 zum Zuständigkeitsbereich von Katrin Diekhoff, die dieses Projekt im Kreis koordiniert. Durch das „Kooperationsnetzwerk Anonyme Spurensicherung im Kreis Gütersloh“ entstand der Wunsch, dieses Angebot auch im Kreis Warendorf anzubieten. Auf eine Initiative des Kreisfrauenforum Warendorf entstand ein überparteilicher Antrag zur Einrichtung einer anonymen Spurensicherung bei Sexualdelikten, dem der Kreistag mehrheitlich zustimmte.
Im Kreis Warendorf wird im Klinikum Ahlen die Möglichkeit einer anonymen Spurensicherung nach sexualisierter Gewalt durch geschultes Fachpersonal an Frauen angeboten. Die vertrauliche Spurensicherung wurde vom Gesetzgeber als Teil der Krankenbehandlung anerkannt und ist mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechenbar. Nach der ärztlichen Untersuchung und der Spurendokumentation werden die Spuren anonymisiert beim Institut für Rechtsmedizin in Münster gelagert. Erfolgt innerhalb von zehn Jahren eine Anzeige, können die Spuren als wichtiges Beweismittel dienen. Unsichere Betroffene können selbst entscheiden, ob und wann sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Der Antrag auf Anonyme Spurensicherung (ASS) ist bewusst geschlechtsneutral formuliert, erklärte Katrin Dieckhoff, da auch Männer betroffen sein können und ebenfalls medizinische Hilfe nach sexualisierter Gewalt oder einer Vergewaltigung erhalten sollen.
Bei einer der nächsten Bürgermeisterkonferenzen im Kreis wird die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises über das Projekt ASS, das überwiegend aus Landesmitteln finanziert wird, berichten.
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Fotos/Text: Ellen Schultz