Diestedde (mw/bb). Im Herzen des sogenannten „Morgenlands“, umgeben von saftigen Wiesen und endlosen Feldern, liegt irgendwo zwischen Diestedde und Sünninghausen der Hof (Ludger) Schröer. Hier am Mühlenweg treffen sich seit nunmehr zehn Jahren die „Erntekapitäne“, eine eingeschworene Gemeinschaft von einem Dutzend Männern, die ihre Leidenschaft für die Landwirtschaft und insbesondere für die imposanten Mähdrescher aller Fabrikate teilen. Was einst als „Schnapsidee“ begann, ist längst zu einer festen Institution in Diestedde und in der Region geworden.
Ein historischer Häcksler von 1979, den sie gemeinsam erworben haben, ist ihr ganzer Stolz. Sozusagen ein Symbol für ihre tiefe Verbundenheit zur Tradition und zur modernen Landwirtschaft gleichermaßen. Doch es geht um mehr als nur PS, Dieselgeruch und Technik: „Man muss schon ein bisschen einen an der Mütze haben, um sich in seiner Freizeit mit selbstfahrenden Erntemaschinen zu beschäftigen“, sagt Alfons Schröer, einer der Erntekapitäne, lachend und bringt damit auf den Punkt, was den Freundeskreis ausmacht: Erdverbundene Leidenschaft, die aus der Kindheit und Jugend kommt, tief verwurzelt in der Faszination für alles, was groß, laut, technisch und schwer ist. „Viele von uns sind mit dem Mähdrescherfahren aufgewachsen oder haben schon als kleine Jungs davon geträumt, mal selbst hinter dem Lenkrad zu sitzen.“
Bei ihren ganzjährigen Treffen, ob während der Erntezeit oder bei gemütlichen Planwagenfahrten im Sommer, und auch sonst zu jeder Tag- und Nachtzeit, steht der freundschaftliche Austausch und gegenseitige Hilfe zwischen Ludger Schröer, Alfons Schröer, Josef Schröer, Maik Peveling, Dominik Schröer, Michael Schulze Frielinghaus, André Möller, Johannes Schlesiger, David Beese, Franz-Josef Sudholt, Gregor Sudholt und Michael Haske im Mittelpunkt. Die Erntekapitäne kommen aus Diestedde, Sünninghausen, Beckum und Stromberg – verbunden durch ihre Faszination für Mähdrescher, das Landleben, die weitläufige münsterländische Prärie und eben durch die starke freundschaftliche Bande. Beim jährlichen Maibaum-Aufstellen in der Nachbarschaftsgemeinschaft „Diestedder Morgenland“ sind sie ebenso präsent wie auf den Feldern – mit einem eigenen Schildchen in luftigen Höhen, das ihre Verbundenheit zur Region zeigt.



Doch auch bei aller Freude und allem Gemeinschaftsgeist – einer fehlt: Aloys Knubel, Gründungsmitglied der ersten Stunde, ist leider nicht mehr unter ihnen. Die Erntekapitäne halten das Andenken an ihren 2024 verstorbenen Freund mit Geschichten, einem Glas in der Hand und einem Platz in ihren Herzen in Ehren.
Die Erntekapitäne feiern das erste runde Jubiläum am 1. Mai
Am 1. Mai 2025 wird auf dem Hof Schulze Frielinghaus am Mühlenweg in Diestedde Landleben und Freundschaft gefeiert! Ab 11 Uhr laden die Erntekapitäne zu einem großen Jubiläumsfest ein. Der Eintritt ist frei, gute Laune inklusive. Das Fest richtet sich an Jung und Alt, an alte Bekannte und neugierige Gäste, an Dorfkinder und Mähdrescherfans. Für die Kleinen gibt es Sandhaufen zum Buddeln, eine Hüpfburg, ein riesiges Fußball-Dart, sowie eine bunte Spiele-Rallye mit tollen Preisen. Eine Blasmusikgruppe und die Band „Millrock“ haben sich für die Hintergrundmusik des Familienfests als musikalische Gäste angekündigt.



Auch für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt: kühle Getränke und herzhafte Snacks runden das Fest ab. Und selbst wenn das Wetter nicht mitspielen sollte: Wer sich nicht von ein paar Tropfen Regen aufhalten lässt, der hat das Zeug zum (Nachwuchs-) Erntekapitän. Also findet das Fest bei jedem Wetter statt. Wenn dann noch der Häcksler auf dem Hof knattert und ein Mähdrescher bestaunt werden kann, ist für beste Unterhaltung auch bei Schietwetter vorgesorgt!
Erntegold und Freundschaft: Das eine wächst auf dem Feld, das andere zwischen Menschen, die sich wirklich kennen. Das macht die Erntekapitäne in Diestedde aus! Ein dreifaches „Schneid ab!“ auf echte Freundschaft!
Fotos/Text: B. Brüggenthies