Wadersloh (mw/bb). Auf die Wiederaufnahme des Personenverkehrs auf der WLE-Strecke wird weiter gewartet, die letzten Glasfaserstränge werden erst im Jahresverlauf verlegt, da dürfte jetzt eine ganz andere Art von Bahnhof für eine Sensation in der Gemeinde Wadersloh sorgen: Wadersloh soll Startplatz für Europas ersten ländlichen Weltraumbahnhof werden! Dazu soll die „WASA – Wadersloh AeroSpace Agency“ ins Leben gerufen werden. Vorgestellt wurden die Planungen im jüngsten Gemeinderat, in dem zu Wochenbeginn schon einige andere Überraschungen gab.
Bei diesem Beitrag handelte es sich natürlich um einen Aprilscherz. Wadersloh hebt vorläufig nicht ab und bleibt ganz bodenständig.
Wadersloh soll bis 2035 zu einem führenden Standort der europäischen Raumfahrt werden! Der geplante Weltraumbahnhof WDL-1 soll nicht nur Kommunikationssatelliten ins All schießen – sondern gleich ganz neue Maßstäbe im ländlichen Strukturwandel setzen, wie aus den politischen Beratungen hervorgeht. Damit unterstreicht das Münsterland, der Kreis Warendorf und insbesondere die Gemeinde Wadersloh den Anspruch, im Hinblick auf Innovation vorauszugehen.
Vorbereitende Maßnahmen waren bereits seit Jahren erkennbar: Die weitläufigen Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen sollen nicht nur Strom fürs Netz liefern, sondern direkt Raketen betanken und KI-Rechenzentren kühlen. Das Gewerbegebiet Centraliapark wird als Hightech-Campus für Raumfahrt-Zulieferer und Quantenkabelhersteller weiter ausgebaut, ist im Ausblick der Wirtschaftsförderung vorgesehen. Insider berichten von ersten Plänen für ein „Hyperloop-Testgleis“ zwischen dem künftigen Netto-Parkplatz/Eventhaus „Schloss 6“ in Diestedde und der Schützenwiese im Ortsteil Wadersloh. Weitere Strecken sind zwischen den beiden französischen Partnergemeinden und nach Faulungen (Thüringen) in Vorbereitung.



Der massive Ausbau von Logistik-Unternehmen in Wadersloh (MW berichtete), u.a. an der Diestedder Straße (wo derzeit die Versorgungsleitungen für den Hightech-Campus installiert werden) und Stromberger Straße (ehemals Paschen) dient angeblich der Vorbereitung auf den Versand von Drohnen-Post und extraterrestrischer Pakete. Eine Kooperation mit einem großen Logistiklager eines großen Versanddienstleisters im benachbarten Oelde steht kurz vor der Vertragsunterzeichnung. Zudem wird die Pizzeria „La Casa“ in Liesborn nach erfolgreichem Start des SB-Biergartens künftig auf Pizzalieferung via Lieferdrohen setzen. Hier stehen allerdings noch mehrere Gutachten für die Luftsicherheit aus, da die Abteikirche aufgrund des geplanten Fahnenmastes künftig die maximale Sicherheitsflughöhe beeinträchtigen könnte.
Für mehr Sicherheit beim Transport der Schwergut-Bauteile wurden bereits die Brücken im Gemeindegebiet verstärkt, darunter die Glennebrücke (seit Kurzem wieder freigegeben) und die Brücke an der Diestedder Straße (derzeit weiterhin gesperrt!)
Die Sportvereine in der Großgemeinde sollen künftig Teilflächen ihrer Rasenplätze zur Verfügung stellen, um die Bedingungen für die Aufzucht von Weltraumschafen unter realistischen Bedingungen zu erforschen. Dazu sollen der neue Kunstrasenplatz in Wadersloh und der Multi-Court am Bogensportplatz in Diestedde eine App-gesteuerte Glaskuppel für Schlechtwetter erhalten. In Liesborn soll ein Teil des Lehrschwimmbeckens genutzt werden, um ähnliche Studien mit Wasserpflanzen zur Nahrungsmittelproduktion („Astronautenfutter“) zu erproben.
Innovationszentrum auf Crassenstein und MINT-Campus sorgen für Fachkräfte-Nachschub
Das neue MINT-Zentrum am Gymnasium Johanneum soll bereits nach den Sommerferien einen Leistungskurs „Intergalaktische Navigation & Drohnen-Pädagogik“ anbieten. Diverse Kooperationen, u.a. mit IT-Unternehmen, wurden bereits kürzlich vertraglich geregelt (MW berichtete). Nach 100 Jahren Schulgeschichte trifft Tradition im wahrsten Sinne auf Moderne! Die künftigen Schul-iPads sollen zur Unterstützung der Schülerinnen und Schüler von der „Wadersloh AeroSpace Agency“ gesponsort werden.




Das seit einigen Jahren auf Schloss Crassenstein in Diestedde eingerichtete Innovationszentrum forscht weiter an High-Tech Baustoffen, die auch für die besonderen Ansprüche im All eingesetzt werden können. Auch Startrampen aus dem 3D-Drucker werden bereits intern getestet. Zudem wird ein Exzellenzcluster für Künstliche Intelligenz made in Wadersloh dort eingerichtet. Die dort trainierten KI-Systeme haben bereits erfolgreich westfälische Redewendungen und plattdeutsche Mundart analysiert und in binären Code übersetzt. Das stärkt somit auch das tief verankerte Vereinswesen als Motor der Dorfentwicklung. Die Heimatvereine in Wadersloh, Liesborn und Diestedde begrüßten die Initiative.
Museumspädagogisches Info- und Erlebniszentrum in Planung
Eine Kooperation bestand hier mit der Digitalen Museumsbibliothek des Museums Abtei Liesborn. In der ehemaligen Benediktiner-Abtei sind für die nächsten Jahren mehrere Fachausstellungen rund um High-Tech-Themen in Kooperation mit dem Naturkundemuseum/Planetarium Münster vorgesehen. Auch die „Kulturremise“ soll Bestandteil der baulichen Änderungen im gesamten Gemeindegebiet werden. Hier soll auf drei Etagen ein museumspädagogisches Info- und Erlebniszentrum für Weltraum-Fans entstehen und mit „Theophils WeltraumKids“ den bestehenden Museumsclub erweitern, um das Interesse der Kinder für Naturwissenschaften zu wecken.



Final entschieden wurde über den ersten Bauabschnitt im nicht-öffentlichen Teil unmittelbar vor der gestrigen Ratssitzung (31. März). Bedenken gab in der politischen Diskussion sicherlich nur hinsichtlich der Finanzierung: Die Kosten sollen sich nach ersten Hochrechnungen des zuständigen NRW-Ministeriums für Utopieplanung & Innovation auf rund 4,2 Milliarden Euro belaufen. Die Gemeinde Wadersloh hofft auf zusätzliche EU-Fördergelder aus dem Topf für die Entwicklung des ländlichen Raums und kosmische Potentiale und müsste nur einen Eigenanteil in Höhe von 10 Prozent einbringen.
Noch im Laufe des Aprils können die umfassenden Baupläne für das Zukunfts-Projekt auf Stellwänden und als 3D-Modelle im Foyer des Rathauses eingesehen werden.
Was denkt unsere Leserschaft über die „WASA – Wadersloh Aerospace Agency“? Ein kleiner Sprung für Wadersloh, aber ein großer Schritt für das gesamte Münsterland?
Fotos/Text: mw/bb.