Wadersloh (mw/bb). 100 Jahre Johanneum – ein Schuljubiläum, das in Vergangenheit und Zukunft seine Spuren hinterlässt. Die Vorfreude auf die noch anstehenden Jubiläumsfeierlichkeiten steigt. Ebenso wie die Vorfreude auf die baldige Fertigstellung des neuen MINT-Campus.
Schulleiter Wolfram Wenner und der Geschäftsführer des Schulvereins, Wilfried Müller, laufen durch die geräumigen Unterrichtsräume. Der Bautrockner summt leise vor sich hin, die Kabelstränge im künftigen Schülerlabor baumeln noch von der Decke. Noch ist alles im Rohbau, doch das Ziel rückt näher. Erst am Vormittag wurden die Arbeiten an der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach abgeschlossen. Die weiteren Elektroarbeiten stehen vor ihrem Abschluss. Schon in Kürze könnte der Fußboden verlegt und der Innenanstrich vorgenommen werden. Die Möbel sollen dann im Juni geliefert werden. Ziel ist seit dem 1. Spatenstich die Einweihung des MINT-Campus am großen Jubiläumsfest am 5. Juli. „Und das schaffen wir!“, zeigen sich Wenner und Müller zuversichtlich.




Vor rund 100 Jahren muss eine ähnliche „Aufbruchstimmung“ gegeben haben, als der heute liebevoll „Altbau“ genannte Gebäudekomplex den Grundstein des heutigen Gymnasiums Johanneums legte und die Geschichte der 1889 gegründeten „Rektoratsschule Wadersloh“ fortschrieb.
Auch außerhalb der Baustelle herrscht reges Treiben auf dem Schulhof. Kurz vor dem Wochenende sind Kindergartenkinder im Rahmen eines Vorleseprojekts der noch jungen Fachschaft Pädagogik zu Besuch. Das Johanneum verknüpft die Tradition mit der Moderne. Darauf ist man stolz und das spiegelt sich auch in den aktuellen Anmeldezahlen wider: Zum 100. Geburtstag der Schule werden im Sommer 100 weitere Schülerinnen und Schüler in vier Eingangsklassen das Schulleben bereichern. Rekordeanmeldezahlen als vorzeitiges Geburtstagsgeschenk? „Wir setzen uns sehr dafür ein, unser vielfältiges Schulangebot bekannter zu machen. Der Erlebnisnachmittag für die angehenden Fünftklässler wurde im Herbst sehr gut angenommen“, sagen Schulleiter und Schulträger.
„Wir stellen fest, dass es in Wadersloh und Umgebung viel Wertschätzung für unsere Arbeit gibt“, so die Verantwortlichen. Bewährt haben sich in diesem Zusammenhang die kurzen Wege zwischen Schulträger und Schule, die auf einem beidseitigen, hohen Vertrauen und permanenten Austausch basiert. „Das spiegelt sich auch in unserem Lehrerkollegium wider. Wir haben eine positive Grundstimmung“, zeigt sich Wolfram Wenner überzeugt. Passend dazu war mit Win Silvester zur Wochenmitte ein Mentalcoach an der Schule, um die Abiturklasse und die Lehrkräfte stark für den Schulalltag zu machen.
Ein Johanneums-Jubiläums-Jahr voller (kultureller) Superlative
Ein Jahr voller Superlative? „Wir sind gerade erst in der Aufwärmphase. Nach dem Weihnachtskonzert im Januar haben wir im Frühjahr einige weitere kulturelle Highlights geplant“, verspricht Wilfried Müller. Neben Bildung steht das Johanneum auch für Musik und Kultur: Aktuell stellen Schülerinnen und Schüler im Museum Abtei Liesborn Werke zur Schulgeschichte aus. Erst am vergangenen Wochenende inszenierte der Kunst-Kurs unter Leitung von Sandra Hampel eine Performance zur Ausstellungseröffnung von „Tanz ins 20ste“. Am 9. Mai gastiert Comedian René Steinberg mit einem „Best of“ am Johanneum.



Viel Wert legt man auf die eigenen Schulwurzeln und auf die „Ehemaligen“: Mit Raul Huesca Valverde dirigiert ein ehemaliger Schüler am 21. März den Diestedder Mehr-Generationen-Chor in der Aula beim Konzert „100 Jahre Gymnasium Johanneum“ (Beginn: 18 Uhr, Eintritt frei). Weitere Konzerte gestalten im Jahresverlauf die Ehemaligen Daniel Pottgüter sowie Luisa Laakmann und Isabel Nolte.
Die beiden wohl wichtigsten Jubiläumsjahr-Termine sind der 5. Juli mit dem Jubiläumsfest mit großem Aktionsprogramm (und vorangehender, klassenübergreifender Projektwoche) sowie im Herbst die gemeinsame Schulreise nach Assisi. Für letztere startete die Schule ein Crowdfunding, um allen Schülerinnen und Schüler die Fahrt zu ermöglichen. Selbst ehemalige Lehrer und die aktuelle Lehrerband sammelten bei Benefizkonzerten Geld für die Fahrt. Nach 2015 übrigens bereits die zweite Reise der gesamten Schule zum italienischen Geburtsort des Schulpatrons Franziskus. „Unsere Prämisse lautet: Keiner bleibt zurück. Das leben wir im Schulalltag und natürlich auch bei der anstehenden Jubiläumsreise nach Italien“, sagt Schulleiter Wolfram Wenner.
Die Schule an der Liesborner Straße atmet stolz seine franziskanische Geschichte, vergisst dabei aber nicht, auch die Zukunft im Blick zu behalten. Eine Schule, die Geschichte schreibt.
Fotos/Text: B. Brüggenthies
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