Diestedde (mw/bb). Im Süden von Diestedde stehen umfassende Sanierungsmaßnahmen an: Die Gemeinde Wadersloh plant die Instandsetzung eines Teilstücks der Von-Wendt-Straße sowie des alten Bahnhofsplatzes (MW berichtete). Am 5. März stellte Ratshausmitarbeiter Oliver Smeenk die Pläne im Bauausschuss vor.
Die geplanten Maßnahmen umfassen Aufräumarbeiten an der Von-Wendt-Straße und der Kurzen Straße sowie eine optische Aufwertung des Bereichs um das bestehende Solar-Carport der UEW. Der Bahnsteig bleibt aufgrund einer möglichen Reaktivierung der WLE-Strecke für den öffentlichen Personennahverkehr weiterhin zugänglich. Insgesamt soll eine sehr grüne Gestaltung erfolgen, bei der vier Bäume sowie Hecken gepflanzt werden. Zudem werden Sitzgelegenheiten geschaffen, zwölf PKW-Parkplätze eingerichtet und Fahrrad-Abstellmöglichkeiten bereitgestellt. Die Asphaltdecke wird erneuert, und es entstehen neue Gehweg-Anbindungen auf beiden Straßenseiten.
Im Zuge der Sanierung könnten außerdem eine Trinkwasserversorgungsleitung der Wasserversorgung Beckum erneuert und eine Kanalsanierung durchgeführt werden. Auch die Straßenbeleuchtung wird modernisiert, und die Altglas-Container sowie der Elektroschrott-Sammler werden geordnet aufgestellt. Die Devise der Maßnahme lautet „Entsiegeln statt Versiegeln“ (Christian Thegelkamp), sodass eine deutliche und ökologische Aufwertung des Platzes im Vordergrund steht. Ein Rückbau wäre bei einer etwaigen Freigabe der WLE-Strecke für den Personenverkehr zudem nicht notwendig.


Die geplante Modernisierung geht auf einen Antrag der FDP-Fraktion aus dem Jahr 2019 zurück, die die Sanierung und Unterhaltung von Gemeindestraßen in Diestedde forderte. Nach einer ersten Beratung im Bau-, Planungs- und Strukturausschuss im März 2020 wurde das Vorhaben in die mittelfristige Investitionsplanung für das Haushaltsjahr 2021 aufgenommen. Nachdem der Bau der privaten Wohnhäuser entlang der Von-Wendt-Straße auf dem ehemaligen Raiffeisen-Gelände inzwischen abgeschlossen ist, hat die Gemeindeverwaltung eine konkrete Planung für die Sanierung erarbeitet.
Der Platz befindet sich im Eigentum der Westfälischen Landes-Eisenbahn GmbH (WLE), die der Gemeinde signalisiert hat, dass eine Verpachtung möglich wäre – eine wichtige Voraussetzung für die Beantragung von Fördergeldern. Die Gemeindeverwaltung plant, Fördermittel nach der Richtlinie zur Förderung der Struktur- und Dorfentwicklung im ländlichen Raum zu beantragen. Eine Umsetzung der Sanierung wird jedoch nur erfolgen, wenn mindestens 50 Prozent der Kosten durch Zuschüsse gedeckt sind. Die geschätzten Baukosten betragen rund 200.000 Euro, von denen 65 bis 75 Prozent über Fördermittel finanziert werden sollen.
Nach der Beratung im Bauausschuss am 5. März wird das Thema weiter in den politischen Gremien behandelt: Am 17. März im Hauptausschuss und am 31. März im Rat der Gemeinde Wadersloh. Sollte der Rat Ende März zustimmen, wird die Verwaltung beauftragt, einen Förderantrag zu stellen und mit der WLE einen Pachtvertrag abzuschließen. Nach Bewilligung der Fördermittel könnte die Ausschreibung der Bauarbeiten erfolgen.
Fotos/Text: B. Brüggenthies