Liesborn (mw/bb). Anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Gymnasiums Johanneum Wadersloh haben Schülerinnen und Schüler der Kunst-Grundkurse der 11. Jahrgangsstufe (EP) unter der Leitung von Kunstlehrerin Sandra Hampel ein besonderes Projekt umgesetzt. In einer Ausstellung im Museum Abtei Liesborn präsentieren sie vom 21. Februar bis 23. März 2025 Stillleben unter dem Titel „Schule in Bewegung – 100 Jahre Johanneum“. Die Schule blickt auf ein bewegtes Jahrhundert zurück, da lag es nah, den Schulalltag im Laufe der Jahrzehnte für die Ewigkeit künstlerisch zu interpretieren.
Das besondere Jubiläum bot die Gelegenheit, sich intensiv mit der Schulgeschichte auseinanderzusetzen. Die Schülerinnen und Schüler kreierten faszinierende Momentaufnahmen, die das Lernen von einst und heute in kunstvollen Stillleben gegenüberstellen. Inspiriert vom Vanitas-Gedanken, der die Vergänglichkeit des Lebens symbolisiert, entstanden Werke, die den Wandel der Schule eindrucksvoll widerspiegeln. „Die Symbolik des Barock und Expressionismus und deren Malweisen bildeten den theoretischen Unterbau“, erklärt Sandra Hampel. Im praktischen Teil standen schließlich die vergangenen 100 Jahre Johanneum im Fokus.
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Anfangs hielt sich die Begeisterung für das Thema in Grenzen, doch eine gemeinsame Gedankenkarte (Mindmap) brachte die kreativen Ideen ins Rollen. Über vier Wochen hinweg arbeiteten die Schülerinnen und Schüler an Motivskizzen und fanden in alten Archivfotos aus dem Nachlass des ehemaligen Konrektors Hans-Josef Kellner (gest. 2017) wertvolle Inspiration. So entstand eine Vielfalt an Werken, die sich sowohl in der Technik als auch in den dargestellten Motiven unterscheiden. Von der Schreibfeder bis zum iPad – die Entwicklung der Lernmethoden im digitalen Zeitalter wurde ebenso thematisiert wie die christliche Tradition der Schule, symbolisiert durch das Tau-Kreuz der Franziskaner.
Die Ergebnisse überzeugten nicht nur die Beteiligten selbst, sondern auch die ersten Gäste der Ausstellung. „Ich bin begeistert über die Kreativität, die ihr mit unterschiedlichen Vorgehensweisen auf die Leinwand gezaubert habt. Dafür kann ich nur meinen höchsten Respekt aussprechen“, lobte Wilfried Müller, Geschäftsführer des Schulvereins. Ob Aquarell oder Bleistiftzeichnung – die Werke beeindrucken mit ihrer Detailfülle und werden Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Ehemalige sowie Kunstinteressierte gleichermaßen in ihren Bann ziehen.
Die Ausstellung zeigt nicht nur eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Schulgeschichte, sondern auch eine enge Verbindung zwischen Schule und Museum. Beide Seiten begrüßten die erneute Zusammenarbeit und sehen darin eine wertvolle Möglichkeit, die kreative Arbeit der Jugendlichen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, sich von den vielfältigen Stillleben inspirieren zu lassen und einen einzigartigen Einblick in „100 Jahre Johanneum“ zu erhalten.
Fotos/Text: B. Brüggenthies