Wadersloh (mw/bb). Die Amtstuben sind geöffnet – ausnahmsweise außerhalb der regulären Bürgerservice-Zeiten und mit viel Rahmenprogramm. Das große Gemeindejubiläums-Festjahr zum goldenen Bestehensjubiläum ist offiziell eröffnet. Mit einem Festakt am Samstagvormittag startete die erste von drei geplanten Veranstaltungen zur Feier des Zusammenwachsens der drei Dörfer Wadersloh, Diestedde und Liesborn zur heutigen Gemeinde Wadersloh. Nach dem „offiziellen Teil“ mit geladenen (Ehren-) Gästen, schloss sich ein „Tag der offenen Tür“ im Rathaus an.
Nachdem sich die Gäste des Vormittags nach den Festreden gestärkt hatten, konnte sich auch die Öffentlichkeit über die fünf Dekaden umfassende Gemeindegeschichte informieren. Informativ, umfassend und interaktiv hatten die Organisatoren des Nachmittags ab 14.30 Uhr ein buntes Programm zusammengestellt. Wer losgelöst vom Beantragen des Persos oder Reisepasses oder Ausschusssitzungsbesuch Einblicke in das Rathaus an der Liesborner Straße bekommen wollte, hatte dazu die perfekte Gelegenheit. Neben halbstündigen Führungen durch die Räumlichkeiten war insbesondere ein bebilderter XXL-Zeitstrahl im Erdgeschoss ein Hingucker. Der Zeitraum von 1975 bis 2025 bot genug Meilensteine für ein meterlanges Banner, auf dem es reichlich Wissenswertes zu erfahren gab. Nachdem der Wissenshunger gestillt war, hatten die Wadersloher Landfrauen eine reichhaltige Kaffeetafel für das „leibliche“ Wohl vorbereitet.
Im Obergeschoss kamen auch jüngere Gäste auf ihre Kosten: Jugendliche boten Bastelaktionen und Kinderschminken an. Fantasievolle Glitzer-Tattoos durften auch nicht fehlen. Seniorennetzwerk und Wadersloh Marketing glänzten ebenso mit Infos, die mit Stellwänden zu Kitas und Schulen thematisch abgerundet wurden. Wer alles aufmerksam gelesen hatte, konnte ein passendes Quiz (hoffentlich richtig) beantworten. Es winkten Glückspilz-Gutscheine. Im Dachgeschoss stellte man die Entwicklung der Baugebiete in Wadersloh, Diestedde und Liesborn grafisch dar.
Zeitreise-Vorträge aus den Wadersloher Ortsteilen mit verbindendem Fazit
Besonders gut kamen die kurzen Präsentationen von Jessica Jemella & Simone Hauptmeier (Wadersloh), Kersten Drügemöller & Monika Kampmann (Liesborn) sowie Lara Peveling & Werner Eckey (Diestedde) an. Die drei ortskundigen Duos nahmen die Besucherinnen und Besucher mit auf eine Zeitreise durch die Ortsteile und beleuchetten dabei die Entwicklungen und Besonderheiten.
Simone Hauptmeier und Jessica Jemella betonten die Bedeutung der Vereinsarbeit in Wadersloh, insbesondere im Heimatverein und der KLJB. Für sie bildet das Vereinsleben das Herzstück der Gemeinschaft, das soziales Engagement und ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl fördert. „Für uns ist das Vereinsleben das eigentlich Wichtigste und was Gemeinschaft ausmacht – soziales Engagement im Prinzip“, erklärten sie.
In Diestedde rückten Werner Eckey und Lara Peveling die Entwicklung des kleinsten Ortsteils in den Fokus. Besonders interessant war ihr Rückblick auf die letzte Ratssitzung der Gemeinde Diestedde im Jahr 1974, bei der die Wünsche und Visionen für die Zukunft formuliert wurden. Der größte Wunsch damals war, dass Diestedde innerhalb der neuen Gemeinde Wadersloh nicht an Eigenständigkeit verlieren würde. Heute zeigen sich die Referenten zuversichtlich, dass dieses Ziel erreicht wurde. Werner Eckey stellte heraus: „Wenn man Veränderungen selbst initiiert, dann ist es besser, als wenn man die Veränderungen reinbringt.“ Diese aktive Herangehensweise habe es Diestedde ermöglicht, sich zu behaupten und positiv zu entwickeln.
Liesborn zeichnet sich durch eine starke kulturelle und soziale Prägung aus. Monika Kampmann und Kersten Drügemöller hoben die vielfältigen ehrenamtlichen Initiativen, die Abteikirche und das Museum Abtei Liesborn hervor, die das Liesedorf zu einem lebenswerten Ort machen. „Liesborn ist einfach ein Ort zum Wohlfühlen. Vor 50 Jahren war das so, und es ist so geblieben“, so Monika Kampmann und Kersten Drügemöller ergänzt, dass die Strukturänderungen Liesborn zu einem attraktiven Wohnort gemacht haben.
Die gemeinsame Identität der drei Ortsteile haben sich im Laufe der Zeit gefestigt. Trotz anfänglicher Bedenken sahen alle sechs Referenten die Eingemeindung von 1975 als Erfolgsgeschichte. Kersten Drügemöller brachte es auf den Punkt: „Die Konstellation der Gemeinde mit den drei Ortsteilen ist das Beste, was uns zu dem gemacht hat, was wir sind.“ So zeigten die Rückblicke, dass Wadersloh, Diestedde und Liesborn ihre Eigenheiten bewahrt haben, während sie gemeinsam eine starke Gemeinschaft bilden. Ein spannender Auftakt für ein Jahr mit weiteren Veranstaltungshöhepunkten zu „50 Jahre Gemeinde Wadersloh“.
So geht es weiter: Weitere Höhepunkte des Jubiläumsjahres
Das Jubiläumsjahr hält noch weitere Festlichkeiten bereit. Ein Höhepunkt ist das Festwochenende vom 27. bis 29. Juni 2025 an der Alten Schule in Wadersloh-Geist, dem geografischen Mittelpunkt unserer Gemeinde Wadersloh. Hier erwartet die Besucherinnen und Besucher ein vielfältiges Programm mit Musik, Tanz und einem Kinder- und Jugendfest. Sportvereine, Musikgruppen und weitere Vereine stellen sich vor und bieten Unterhaltung für Jung und Alt.
Zum feierlichen Abschluss des Jubiläumsjahres laden der Gewerbeverein Wadersloh und die Gemeinde Wadersloh vom 20. bis 22. September 2025 zur großen Gewerbeschau auf der Festwiese am Rathaus in Wadersloh ein.
Fotos/Text: B. Brüggenthies
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