Wadersloh (mw/bb). Im Umweltausschuss wurde am 18. November intensiv über die mögliche Einführung einer 80-Liter-Restmülltonne debattiert. Hintergrund ist der Antrag einer Familie aus Diestedde, die eine Anpassung der Abfallentsorgung fordert. Die Zukunftsinitiative Nachhaltigkeit (ZIN 19) hat dieses Anliegen unterstützt und begleitet. In der Sitzung des Umweltausschusses gab es am Sitzungsabend einen Fachvortrag von Dr. Peter Queitsch und Viola Wallbaum von der Kommunal Agentur NRW zu den rechtlichen Bestimmungen der aktuell gültigen Abfallsatzung.
Die gesetzliche Verpflichtung zur Schaffung von Anreizen zur Abfallvermeidung und Getrennthaltung machen eine Anpassung erforderlich, daher hat die Gemeindewartung bereits erste Gespräche mit der Kommunal Agentur NRW geführt. Ziel ist es, bis Anfang 2025 eine rechtssichere Abfallsatzung sowie eine neue Gebührenkalkulation vorzulegen, damit die Ausschreibung für die Abfalllogistik rechtzeitig für 2026 erfolgen kann. Aktuell gibt es in Wadersloh, Diestedde und Liesborn einen vierwöchigen Abfuhr-Zeitraum sowie zwei Behältergrößen á 240 und 120 Liter. Künftig könnte es eine 80 Liter-Tonne sowie einen 40 Liter-Einsatz geben.
Die Diskussion im Ausschuss war kontrovers: So äußerte Boris Joraschky (FWG) die mögliche Gefahr, dass man sich künftig eine 80 Liter und eine 120 Liter Restmülltonne zuzulegen könne, um so nur die Entsorgung von 200 Liter anstatt 240 Liter zahlen zu müssen. Die Mehrkosten müsste nach Aussage der Kommunal Agentur die Allgemeinheit zahlen. Denkbar wäre aber die Einrichtung einer Grundgebühr. Es wurde zudem betont, dass der Großteil der Kosten auf Vorhaltekosten entfällt, wodurch Einsparungen für Haushalte mit kleineren Tonnen gering seien. Bedenken wurden auch hinsichtlich der praktischen Umsetzung geäußert: Zum Beispiel, wie sichergestellt wird, dass Tonnen nicht überfüllt werden und ob kleinere Behälter praktikabel sind.
Entschieden wurde im Umweltausschuss noch nichts. Erst in den kommenden Sitzungen sollen die notwendigen Informationen vorgelegt werden, um im ersten Quartal 2025 eine endgültige Entscheidung über die Abfuhrorganisation und die angebotenen Tonnengrößen zu treffen.
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