Wadersloh (mw/bb). Die Lehrerband des Gymnasiums Johanneum Wadersloh hat mit ihrem Benefizkonzert am Freitag (22. November) ein klares Ziel verfolgt und ein noch deutlicheres Statement gesetzt: „Alle kommen mit, keiner bleibt zurück!“ lautete die Devise, denn die musikalischen Lehrkräfte möchten sicherstellen, dass alle Schülerinnen und Schüler – unabhängig vom finanziellen Hintergrund ihrer Familien – an der geplanten, großen Jubiläumsfahrt 2025 in die Toskana teilnehmen können, um sich dort auf die Spuren des Schulpatrons Franz von Assisi zu begeben. Deswegen war das Hutgeld des Benefizkonzerts als Finanzspritze für die kommende Fahrt zum 100-jährigen Schuljubiläum des Johanneums gedacht. Als Ehrengäste waren die Mitglieder der Senioren-Union Wadersloh eingeladen, doch auch Schülerinnen und Schüler, Eltern und Großeltern folgten der Einladung und unterstützten das Konzert mit viel Applaus und Spendengeld.
Die Lehrerband mit Martin Große Hundrup (Schlagzeug), Sebastian Meyer (Trompete), Christian Bücker (E-Gitarre), Philipp Weyer (E-Bass), Lead-Sängerin Julia Mack sowie Christine Mackel (Klavier und Synthesizer) hatten sich dafür ordentlich ins Zeug gelegt und – wie sagt man so schön? – ordentlich abgeliefert! Die sichtbar spielfreudige Lehrerband entführte das Publikum entlang des Zeitstrahls mit Klassikern quer durch acht Jahrzehnte Blues, Soul, Funk, Rock, Balladen und R’n’B. Die musikalische Vielfalt wurde nur noch getoppt von dem harmonischen Zusammenspiel der Lehrerband. Direkt zu Beginn und sozusagen zum Warmwerden gab es „Baby you can drive my car“ von den Beatles. Mit „Guten Tag, liebes Glück“ von Max Raabe und „Was machst du mit dem Knie, lieber Hans?“ von Brigitte Mira ging es zurück in die goldenen 1920er – ein passendes, zeitgenössisches Outfit von Christine Mackel inklusive.
Ob bewusst oder unbewusst von der Lehrerband geplant, könnte man in der spannenden Setlist des Konzertnachmittags mit etwas Kreativität und Fantasie sogar Bezüge zum Wirken des Schulpatrons ausmachen: Die Botschaft der Nächstenliebe und (Schul-) Gemeinschaft vermittelte die musikalische Zeitreise jedenfalls sehr gut. „Lean on Me“ und „Just the Two of Us“ von Bill Withers rufen zur gegenseitigen Unterstützung und Fürsorge auf und passten ideal zur Intention der Band, den Schülerinnen und Schülerinnen etwas zurückzugeben und ihnen die Reise zu ermöglichen. Und vielleicht war der hoffnungsvolle Song „Sunny“ von Bobby Hebb ja auch ein bisschen vom Sonnengesang des Heiligen Franziskus inspiriert (und wenn auch nur vom Namen her)?
Trotz erschwerter Umstände wird gegenseitig Unterstützung angeboten, dazu passten auch die beiden folgenden Stücke, die für viele wohl zu den Höhepunkten des Konzerts zählten: Die Interpretationen von Phil Collins Werk „Against all Odds“ und „You’ve got a friend“ (Carole King) von Lead-Sängerin Julia Mack und Martin Große Hundrup am Klavier werden auf jeden Fall nicht so schnell in Vergessenheit geraten. Aus dem Film „Blues Brothers“ (1980) brachte die Band die beiden Songs „Soul Man“ und „Shake your Tail Feather“ auf die Bühne und damit die Aula zum Beben (zumindest was die Stimmung anging). Und damit der Nachmittag nach all den Gänsehaut-Momenten auch eine vorweihnachtlich-besinnliche Note erhielt, präsentierte die Band mit „Rockin‘ Around the Christmas Tree“ von Brenda Lee und „Step into Christmas“ von Elton John zwei stimmungsvolle Weihnachtsklassiker.
Zum Ende des Programms brachte die Zugabe „Hey Jude“ von den Beatles die Aula zum Mitsingen und Handy-Lichter zum Im-Takt-Mitschwingen. Mit der kraftvollen Botschaft des Songs, sich nicht unterkriegen zu lassen, verabschiedete sich die Band vom begeisterten Publikum und ließ eine bleibende Botschaft zurück: Musik hat die Kraft, Herzen zu öffnen und Brücken zu schlagen – auch kommendes Jahr über die Alpen in die Toskana.
Fotos/Konzertkritik: B. Brüggenthies
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