Wadersloh/Beckum (mw). Im Oktober besucht die CDU-Seniorenunion Wadersloh-Liesborn-Diestedde das Zementwerk Kollenbach der Holcim-AG in Beckum. Über den informativen Ausflug berichtet Theo Große Frie.
Das Zementwerk wurde 1911 von den Beckumer Geschäftsleuten Arnold Bleckmann, Franz Bomke und dessen Sohn Josef Bomke gegründet. Mit einer Produktion von 40.000 t Zement/a war das Werk zu damaliger Zeit eines der größten und modernsten. Der weltweit erste Schwebegas-Wärmetauscher wurde 1953 in diesem Werk errichtet. Mit dieser revolutionären Technologie wurden 30 % des Brennstoffverbrauches eingespart. Es war lange bekannt unter dem Namen Bomke & Bleckmann. Für die Gruppe aus Wadersloh war es sehr interessant, dass einer der Gründer, Franz Bomke, aus Wadersloh vom Bauernhof Schulze Bomke an der Stromberger Straße stammte.
In den Folgejahren übernahmen verschiedene Besitzer das Zementwerk Kollenbach. 1969 erwarb das englische Zementunternehmen Readymix das Werk Kollenbach. Von 2005 bis 2015 betrieb das mexikanische Zementunternehmen Cemex das Werk, bevor Holcim 2015 der neue Eigentümer wurde. Die Holcim AG ist ein Schweizer Baustoffunternehmen mit weltweit etwa 270 Zementwerken, die zusammen ca. 300 Mio. t/a Zement produzieren. In Deutschland produzieren sechs Zementwerke.
Derzeit unternimmt das Unternehmen große Anstrengungen, die CO₂-Emissionen abzusenken. Ab 2035 möchten die europäischen Zementwerke von Holcim ohne Kohlendioxid-Emissionen produzieren. Hier konnte die Gruppe aus Wadersloh eine Versuchsanlage sehen, die mittels einer Aminwäsche das Prozessgas CO₂ herausfiltert, das dann für weitere Anwendungen genutzt werden soll. Diese Versuchsanlage wird zusammen mit Thyssen-Krupp-Uhde und der Freien Universität Berlin betreut. Mit der Anschaffung von 2000 vollelektrisch betriebenen LKW von Daimler und Volvo sollen die Kohlendioxid-Emissionen weiter verringert werden.
Die Holcim Mitarbeiter Andreas Holtmann, Martin Scheipieper und Dirk Cornils haben die Mitglieder der Seniorenunion an verschiedenen Tagen durch das Werk geführt. Nach einer gründlichen und intensiven Sicherheitsunterweisung wurden alle Frauen und Männer mit Schutzhelm, Schutzbrille und Warnweste ausgerüstet und durch die Produktionsanlagen geführt. Für sehr viele Teilnehmende war es der erste Besuch in einem Zementwerk. Sie zeigten sich beeindruckt von der Größe und Komplexität der Produktionsanlagen.
Nach der Besichtigung trafen sich alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen im Liesborner Ludgerushaus zu einem gemütlichen Abschluss der Exkursion nach Beckum.
Text: Theo Große Frie, Fotos: CDU Seniorenunion