Liesborn (mw/bb). Die Angebote rund um das Museum Abtei Liesborn werden sehr gut angenommen. Das zeigt sich auch in der Statistik. Erfreut konnte Museumsleiter Dr. Sebastian Steinbach im Rahmen der Museumsbeitragssitzung am Montagnachmittag die Folien mit der nach oben zeigenden Trendkurve an die Wand werfen. Auch sonst gab es zahlreiche Neuigkeiten rund um das historische Abteigebäude zu berichten
Die Besucherzahlen 2024 übertreffen schon zum Stichtag 11. Oktober die Gesamtbesucherzahlen des Vorjahres. 26.556 Besuchende zählte das Museum (2023: 24.016). Eine steigende Nachfrage gibt es nach Führungen durch die Dauer- und Sonderausstellungen. Eindrucksvolle 336 Führungen mit 5.223 Teilnehmenden (Stand: 10.11.24) überflügeln auch hier das Vorjahr (264, 4.138) mehr als deutlich. Vor allem Schulklassen nutzen die Museumsangebote immer häufiger.
Zufrieden ist das Museumsteam mit der Entwicklung der Social Media-Aktivitiäten und der Digitalisierung. Am 11.11.2024 folgen 1.800 Museumsfans den digitalen Kanälen des Museums Abtei Liesborn. U.a. mit der finanziellen Unterstützung der Bürgerstiftung Wadersloh wird aktuell die digitale Klosterbibliothek mit einer neuen Handschrift (Die Etymologiae von Isidor von Sevilla) erweitert. Vorangetrieben wird auch die Überführung der Museumssammlung als digitales Kulturerbe in verschiedene digitale Bibliotheken. Neu ist u.a. die Abrufmöglichkeit bei dem virtuellen Münzportal KENOM (ext. Link).
Ausbau der Forschungskooperationen
Einen Zwischenstand zu den Kooperationen in der Forschung gab es auch: Die strategischen Partnerschaften mit verschiedenen Unis und Forschungsinstitutionen sollen weiter ausgebaut werden. Abschlussarbeiten befassen sich u.a., mit der Klosterbibliothek und dem Meister von Liesborn. Für den Zeitraum Februar bis April 2025 werden zwei Studentinnen ein Praktikum im Museum absolvieren. Zum 01.09.2025 soll erstmals eine Stelle für ein „Freiwilliges Soziales Jahr“ im Bereich Kultur im Museum eingerichtet werden.
Unter dem TOP „Personalien“ wurde der Wunsch geäußert, den Vertrag mit Mitarbeiterin Yvonne Püttmann um ein weiteres Jahr zu verlängern, um die Expertise zur bedeutenden Kreuzsammlung in Liesborn zu sichern. Im Rahmen ihres Forschungsvolontariats beschäftigt sich Püttmann schwerpunktmäßig um diesen Bereich. Analog dazu soll nach Ablauf des Volontariats auch die Mitarbeiterin Mara Woltering für weitere zwei Jahre verlängert werden, um die Digitalisierung und Online-Vermittlung verstärkt voranzubringen.
Preise für den Evangeliarraum und Förderungen für die Remise
Unter dem Punkt Verschiedenes gab es erfreuliche Rückblicke und Zwischenstandsmeldungen: Das Museum bzw. der Evangeliarraum konnte gleich drei renommierte Architekturauszeichnungen gewinnen (MW berichtete). Einen echten Mehrwert für jüngere Museumsbesucherinnen und -besucher bringt der neu gegründete Museums-Club „Abteikater Theophils MuseumsKids“. Schon 52 junge Museumsfans im Alter von 6-12 Jahren nutzen das Angebot und nehmen regelmäßig an den Veranstaltungen teil. Neben museumspädagogischen Angeboten gibt es auch besondere Kreativworkshops, wie das Bauen einer eigenen kleinen Schreibtischgarnitur.
Auf einen positiven Widerhall trifft auch das Engagement des Museums und einer Vielzahl von Vereinen und Gruppen, die Wagenremise am Museum mit (Kultur-) Leben zu füllen, wie die stv. Museumsleiterin Katharina Kühl berichtete. Im Rahmen des Allerland-Förderprogramms wird zu Mitte Dezember 2024 ein Antrag als Bewerbung für die nächste Projektphase zusammengestellt. Die Inhalte wurden in vier Präsenztreffen und mit zwei Kulturveranstaltungen konkretisiert. Ziel ist es, einen gemeinsamen Ort für Kultur und Zusammenarbeit zu schaffen.
Unter dem TOP3 wurden die Ankäufe, Leihgaben und Schenkungen 2024 vorgestellt, darunter die Ankäufe des Porträts der Schwester Marie (P. A. Böckstiegel), mehrere Medaillen (Karl Goetz) und ein Wimmelbild vom Museum (Till Lenecke). Schenkungen umfassen mehrere Werke von Amira Jahn, die Bronzereplik eines Stromberger Wallfahrtskreuzes und weitere Kruzifixe, Spruchtücher und Überhandtücher. Insgesamt haben die Ankaufanfragen massiv zugenommen, wie die Museumsleitung bekanntgab. Zurückzuführen sei das auf den steigenden Bekanntheitsgrad des Museums Abtei Liesborn. Die Neuerwerbungen können auf der Webseite des Museums eingesehen werden (ext. Link). Für den Ankaufetat der Jahre 2024 und 2025 stellte Dr. Sebastian Steinbach die Objekte „Ecce Homo“ von Otto Dix (Litografie) und die Replik einer Abtsstabkrümme aus dem 14. Jahrhundert zur Diskussion.
Ausblick auf kommende Veranstaltungen rund um das Museum Abtei Liesborn
Im Ausblick für das ausklingende Jahr 2024 wurden die Konzertveranstaltung am 24. November (Infos) und der anstehende Abtei-Advent genannt. Zudem stehen noch die Jahresverkaufsausstellung des KKV und das Silvesterkonzert (Infos) an. Freuen darf man sich auf das kommende Museumsjahr: Los geht es im März 2025 mit der Kooperationsausstellung „Tanz in Zwanzigste“. Am 28. März gastiert Daniel Pottgüter mit einem Solo-Programm im Museum. Am 27. April startet die Bernhard Witte-Ausstellung „Die Erfindung Westfalens“, gefolgt von der Kooperationsausstellung mit dem Picasso-Museum Münster „Das Dreigestirn der Moderne: Chagall – Picasso – Miró“ vom 15. Juni bis 5. Oktober. Stattfinden sollen auch wieder der Handwerkstag (30. August) und das Festival Mach ma Akustik (Musikkultur e.V.).
Archivfotos/Text: B. Brüggenthies
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