Wadersloh (mw/bb). In der Aula des Gymnasiums Johanneum Wadersloh lud die Lippborger Band „Freckman“ am Sonntagabend (3. November) zum abwechslungsreichen Benefizkonzert zugunsten des Schuljubiläums im kommenden Jahr. Der Bandname „Freckman“ – groß zu lesen auf einem Banner über den Köpfen des Trios in der Schulaula – ist ein Akronym und vereinigt Abkürzungen der drei Vornamen der drei Bandmitglieder Eckhard Korff (Leadsänger, E-Piano), Manfred Pahl (Gitarre) und Franz-Josef Kosek (Bass). Bei mehreren Stücken unterstützte Tim Deckert am Bass.
Den Konzertgästen wurde „Musik und mehr“ versprochen und das hielt das Trio bzw. Quartett! Bei der Musik war es eher tiefgründig, aber das „mehr“ entführte in lyrische Lebenserinnerungen von Manfred Pahl, der als Intermezzo kleinen Postkartenurlaubsgeschichten zum Besten gab. Auf seinem Shirt machte der Musiker deutlich: „Als Kind hieß mein soziales Netzwerk: Draußen“ und nahm die Konzertgäste mit auf eine Zeitreise samt Erinnerungen an Schulstreiche und Urlaubsereignisse. Auch an den eher unfreiwilligen Schildbürgerstreich mit der Fassadenverschönerung der katholischen Kirche mit einer Minarett-Abbildung erinnerte Pahl. Dass die drei befreundeten Herren im besten Alter in ihrem Heimatort Lippborg ausgerechnet einst als Kirchenband zusammenfanden, sei hier nur als Randnotiz erwähnt. Als Kulturbotschafter für das Dorf aus der Nachbarschaft Lippetal machten die Herren definitiv einen guten Job, bei dem nicht nur die kleinen, lebendig vorgetragenen Humoreinschübe zu gefallen wussten, sondern auch die musikalischen Werke.
Freckman setzte nahezu ausschließlich auf Eigenkompositionen, die überraschenden Tiefgang boten und sich irgendwie immer um Beziehungen drehten. Neben dem ein oder anderen romantischen Exkurs waren es auch hier wertvolle Erinnerungsfragmente, die mit einer Melodie versehen eine Geschichte erzählten. So erinnerte sich Eckhard Korff, ehemals Lehrer am Johanneum, an einen viel zu früh verstorbenen Kollegen zurück („You can’t stay forever“). Das insgesamt vielfältige Repertoire bezeichneten die frei Musikerfreunde als Filmmusik ohne Film und so gab es nicht nur viele Höhepunkte, darunter eine sehr dynamische Kirchenmusik mit der „Church Symphony“, und ein stimmungsvolles happy ending: Hier setzte man noch einmal auf Gefühl und interpretierte Peter Alexanders „Die kleine Kneipe“ als krönenden Abschluss des Konzerts, um dem Publikum ein besonderes Stimmungsbild mit auf den Nachhauseweg zu geben.
Das Konzert spielten Freckman gegen Hutgeld als Benefizkonzert für das anstehende große Schuljubiläum. 2025 blickt das Johanneum auf 100 Schuljahre zurück. Das erste Veranstaltungs-Highlight gab es somit schon am 3. November des Vorjahres. Das Konzert wird den Zuhörerinnen und Zuhörer sicher noch lange in Erinnerung bleiben.
Bildergalerie: Musik und mehr mit dem Trio Freckman
Fotos/Konzertkritik: B. Brüggenthies