Liesborn (mw/bb). In einer Pressekonferenz im Ludgerushaus des St. Josef-Hauses in Liesborn gab Waderslohs Bürgermeister Christian Thegelkamp am Donnerstagvormittag (31. Oktober) seine erneute Kandidatur für den Posten des 1. Bürgers der Gemeinde Wadersloh bei der anstehenden Kommunalwahl im September 2025 bekannt. Unterstützt wird die Kandidatur des parteilosen Bürgermeisters erneut von den drei Ratsfraktionen der FWG, SPD und FDP.
Sichtlich erfreut zeigte sich Bürgermeister Christian Thegelkamp (parteilos) bei der offiziellen Pressekonferenz, in der er seine erneute Bewerbung um das Amt des Bürgermeisters der Gemeinde Wadersloh für die anstehende Kommunalwahl im Jubiläumsjahr der dann 50 Jahre jungen Gemeinde Wadersloh ankündigte. Wie bereits bei der ersten Kandidatur 2009 und den Folgewahlen in den Jahren 2014 und 2020 wird Thegelkamp auch bei seiner vierten Kandidatur von FWG, SPD und FDP in Wadersloh unterstützt. „Beim Formulieren politischer Ziele arbeiten wir seit 15 Jahren erfolgreich zusammen. Diese lange Zeit ist für politische Allianzen eher selten“, blickte Thegelkamp auf seine bisherigen Amtszeiten zurück und würdigte damit auch das gegenseitige Vertrauen, auch wenn es bei der politischen Arbeit neben Höhen auch Tiefen gegeben hat.
Rückblick auf bisherige Amtszeit
Im Hinblick auf die laufende Legislaturperiode blickte Waderslohs 1. Bürger auf einige Herausforderungen, aber auch eine Vielzahl an Projekte in Wadersloh, Diestedde und Liesborn zurück. „Den letzten Wahlkampf haben wir noch mit Schutzmaske durchgeführt. Nach Corona folgten der Ukrainekrieg, die Energiekrise, die Flüchtlingsthematik und die Hochwassersituationen an Glenne und Lippe“, so Thegelkamp. Man sei den Herausforderungen mit strukturierten Prozessen für Vorgehensweisen entgegengetreten. „Das war nur gemeinsam mit einer vertrauensvollen Zusammenarbeit möglich“, so der Bürgermeister. Die politische Arbeit solle das Leben der Menschen in der Gemeinde verbessern, dazu sei es unabdingbar, dass man manchmal Arbeit auch mit einem „Zähneknirschen“ verrichten müsse.
Zentrale inhaltliche Themen haben weiterhin Bestand: Man habe mit dem Klimaschutzkonzept und den Transformationsprozessen in der Mobilität, Breitbandausbau und Freifläche-PV wichtige, politische Weichen für die Zukunft gestellt. Als konkrete Maßnahmen benannte Christian Thegelkamp die Ausweisung neuer Baugebiete in allen Ortsteilen, aber auch weitere, wichtige Infrastrukturprojekte, wie die Renovierung der Feuerwehrgerätehäuser, Erweiterungen der KiTas und Schulen, Schaffung von öffentlichen Treffpunkten (Mehrgenerationenplätze in Göttingen und Diestedde), die Sanierung der Sportanlagen und des Lehrschwimmbeckens, den Umbau des Museums, Schaffung von E-Lade-Strukturen und Weiteres. Verständnis zeigte er für die Verzögerung bei der Errichtung weiterer Bauten auf dem Rosenhöhe-Areal in Wadersloh. Im kommenden Jahr wird zumindest ein Teil der Bauten fertiggestellt.
Ideen sollten weiter im Vordergrund stehen
Bezugnehmend auf die politische Diskussionskultur sei es weiterhin wichtig, Ideen zu transportieren und diese in den Vordergrund zu stellen, auch wenn man mal unterschiedlicher Meinung ist. Die ihn unterstützenden Ratsfraktionen konnten so u.a. Vorschläge für die papierlose Ratsarbeit und Inklusion (Anm. d. Red.: durch Schaffung eines Postens einer Inklusionsbeauftragten) (FWG), Schwimmkursangebote für Kleinkinder (SPD) oder verkehrssicherheitstechnische Ideen (FDP) umsetzen. Auch die Mehrheitsfraktion CDU packe Dinge an, stellten Opposition und Bürgermeister heraus.
Nach entsprechenden Beschlüssen in den jeweiligen Mitgliederversammlungen stimmten FWG, SPD und FDP mehrheitlich für die Unterstützung der erneuten Kandidatur von Christian Thegelkamp: „Ich bin fest entschlossen, auf dieser Basis weitere fünf Jahre Verantwortung zu tragen. Ich brenne für diese Gemeinde. Für meine Familie und mich ist Wadersloh nicht nur ein Wohn- und Arbeitsort. Es ist unsere Heimat und wir wollen hierbleiben“, blickt Thegelkamp auf seine bisherige Zeit in Wadersloh zurück. „Ich habe noch viele Ideen und Kraft und einer erneuten Kandidatur steht nicht entgegen.“
Zentrale Themen, Projekte und Herausforderungen für die Zukunft
Im Ausblick benannte Christian Thegelkamp die Fertigstellung des MINT-Campus am Johanneum und die anstehende Diskussion um die künftige Ausgestaltung der Schülerbeförderung, für die sich seit einiger Zeit die JUSOS in Wadersloh stark machen. Mittelfristig sei auch der Wohnpark Mauritz ein wichtiges Projekt für die Gemeinde. Weiterhin sollen weitere Themenspielplätze in den Ortsteilen geschaffen werden, sowie der Klosterhof Liesborn und der Bahnhofsvorplatz Diestedde umgestaltet werden.
Angesichts der Herausforderung durch knappe Haushaltskassen sei es wichtig, gemeinsam zu überlegen, wie man Prioritäten setzen kann. „Es ist wichtig, dass bisher viel Gas gegeben wurde. Wesentliche Dinge wie Sportplätze, Feuerwehr, Kitas, Straßen, Schulen und Infrastruktur sind geschafft“, dankte Thegelkamp den Fraktionen für das Mittragen großer Investitionen. „Es wäre mir eine Freude, wenn die Menschen das Vertrauen haben und mir auch für die kommenden 6 Jahre den Auftrag geben, die Ärmel aufzukrempeln für eine gute Zukunft der Gemeinde“, so der Bürgermeister.
Neben den inhaltlichen Fragen der erneuten Kandidatur sieht Thegelkamp abschließend eine große Herausforderung in der Frage, wie man künftig miteinander in der Gesellschaft leben möchte und bezog sich dabei auf die Akzeptanz von anderen Meinungen. Das gesellschaftliche Klima sei seit Corona rauer geworden und ehrenamtliche Kommunalpolitiker:innen würden jüngst beschimpft. „Das kann nicht richtig sein. So kann man Demokratie nicht ausgestalten. Wir brauchen wieder mehr Respekt, Anstand und Konsens“, forderte Thegelkamp und formulierte somit ein zentrales Thema abseits aller Projekte: „Wir wollen wir künftig leben? Da müssen jetzt alle mitmachen!“
Stimmen der Ratsfraktionen FWG, SPD und FDP
Anne Claßen (SPD) stellte heraus, dass man in den vergangenen 15 Jahren mit Thegelkamp als Gemeindespitze sichtbare Veränderungen wahrgenommen habe. Wadersloh sei eine lebenswerte Gemeinde, was auch die steigenden Einwohnerzahlen widerspiegeln würden.
Auch Andrea Goß (FWG) und die Freien Wähler schenken Thegelkamp erneut das Vertrauen für eine mögliche 4. Amtszeit. Es sei wichtig, jemanden an der Spitze zu haben, der bei der aktuellen Haushaltslage die Gemeinde gut kenne und entsprechende Prioritäten setzen kann.
Oliver Weinekötter (FDP) stellt heraus, dass man auch mal unterschiedlicher Meinung sein kann. Am Ende zähle aber vor allem das Ergebnis. Hier konnten viele Projekte vorangetrieben werden, auch wenn es mal Kritikpunkte gab. Wichtig sei es, politische Diskussionen nicht ins Persönliche zu tragen.
Interview mit C. Thegelkamp zur erneuten Kandidatur mit
Fotos/Text: mw/bb.;
Disclaimer Änderung: Link zum Interview-Video ergänzt (02.11.2024)