Wadersloh (mw). Traditionell ist der Oktober der Monat, in dem Erntedank gefeiert wird. Auch die Bewahrung und Erhaltung der Schöpfung ist dabei ein wichtiger Gesichtspunkt. Dass hierzu auch die Landwirtschaft einen großen Beitrag leistet, wurde beim Morgentreff der Frauen thematisiert. Doris Adrian, Pastoralreferentin i.R., konnte 60 Frauen begrüßen und den Referenten des Vormittags, Johannes Henkelmann aus Wadersloh. Der Agrar-Betriebswirt beleuchtete das Thema „Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels“. Zunächst gab es jedoch ein reichhaltiges Frühstück, zubereitet aus den Gaben der Schöpfung von den ehrenamtlichen Teammitgliedern des Morgentreffs.
Der junge Landwirt stellte sich und den Hof Henkelmann vor. Dieser erfordert mit seinen 90 Milchkühen und deren Nachzucht, 700 Schweinen und der Bewirtschaftung von Grünland ein hohes Maß an Arbeitszeit und vielfältiger Planung.
Auf die Frage, inwieweit die Landwirtschaft für den Klimawandel mitverantwortlich sei, verdeutlichte Henkelmann anhand einer Grafik, dass der sogenannte CO₂-Fußabdruck der Landwirtschaft im Vergleich zu Industrie, Verkehr und Energiewirtschaft um ein Vielfaches geringer sei und von Jahr zu Jahr sogar abnehme. Mit Schaubildern illustrierte er den Kreislauf der nachwachsenden Rohstoffe. Zudem erläuterte er, dass die vom Menschen nicht nutz- und essbaren Reste von Getreide und Gemüse im Viehfutter oder in Biogasanlagen Verwendung finden, was einen verantwortungsvollen Umgang mit Umwelt und Natur ermöglicht.
Dass die Folgen des Klimawandels die Landwirtschaft längst erreicht haben, ist durch die immer häufiger auftretenden Unwetter-Katastrophen der letzten Jahre deutlich geworden. Ganze Ackerflächen wurden weggespült, die Felder sind über Jahre hinweg nicht nutzbar. Das Vieh leidet unter Krankheiten und Hitze. All diese Katastrophen bedrohen die Existenz der Landwirte und führen bei einigen sogar zum finanziellen Ruin.
Trotz dieser Herausforderungen sah der Referent auch Chancen in den Veränderungen. Begeistert berichtete er von neuen Wegen in der Landwirtschaft und sprudelte nur so vor Ideen. „Ich finde das genial,“ sagte er und brachte viele Beispiele für Innovationen, wie etwa die Immunisierung von Kühen gegen Hitze oder das Verlassen jahrhundertealter Traditionen bei der Feldbewirtschaftung, um Neues zu wagen und vorausschauend zu handeln.
Die Teilnehmerinnen hatten viele Fragen an den Agrar-Landwirt. Marianne Böckmann bedankte sich zum Schluss mit einem Geschenk für den interessanten Vortrag.
Schon jetzt ein Hinweis auf den November: Der Morgentreff der Frauen findet ausnahmsweise schon am 06.11. statt und dreht sich um interessante und lesenswerte Bücher.
Quelle: Morgentreff der Frauen, D. Adrian