Wadersloh (mw/bb). Am Sonntagabend (6. Oktober 2024) erlebten die Besucherinnen und Besucher in der Pfarrkirche St. Margareta Wadersloh ein eindrucksvolles Beispiel für die Vielfalt von Chor- und Kirchenmusik in der Region! Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 130. Kirchweihfest entfaltete sich ein beeindruckendes Konzert, das fast zwei Stunden lang die Herzen berührte. Gleich vier Chöre und zwei Solisten (Oboe: Hannah Mörchen, Trompete: Ralf Schmuck) gestalteten den Abend.
Besonders herausragend war die eindrucksvolle Zusammenarbeit der vier Chöre: der Ida-Chor unter der Leitung von Jörg Bücker an der Herzfelder Ida-Basilika, der Kammerchor Stromberg unter Leitung von Wilfried Thorwesten, der Chor „Cantare“ aus Beckum, dirigiert von Berthold Labuda, sowie der Kirchenchor an St. Margareta Wadersloh, geleitet von Dr. Elena Potthast-Borisovests, gestalteten den Sonntagabend. Die verschiedenen Stimmen der Chöre ergaben einen harmonischen Klangteppich, der sowohl kraftvoll als auch ergreifend war.
Ein weiteres Element war die gelungene Verbindung der Kirchengeschichte mit den musikalischen Darbietungen: Die geistlichen Impulse von Pfarrer Martin Klüsener und historischen Anekdoten von Pastoralreferent Dominik Potthast gaben dem Abend zusätzliche Tiefe. Klüsener betonte die Wichtigkeit, dass die Musik nicht nur gehört, sondern aktiv durch das Mitwirken des Publikums gestaltet wird. Sein Wunsch, dass die Pfarrkirche auch im 130. Jahr ihres Bestehens lebendig bleibt, hallte durch die Kirche. Die Gemeinde, die sich erstmals am 10. Oktober 1894 zur Einweihung der Kirche versammelte, soll auch weiterhin durch ihr Dasein und Mitwirken eine gute Zukunft gestalten.
Dominik Potthast erinnerte mit einem Augenzwinkern an die Entstehungsgeschichte des beeindruckenden Bauwerks: „Warum diese Größe? Weil eben nicht mehr Platz da war!“ – Der Fortschritt in der Landwirtschaft führte im ausklingenden 19. Jahrhundert zu besseren Ernteerträgen und die darauffolgende WLE-Bahn-Anbindung brachte die katholische Pfarrei dazu, Größe zu demonstrieren. In einer Zeit, in der die vorherige, kleinere Kirche oft überfüllt war, wurde der neue Bau zum „Dom des Südöstlichen Münsterlandes“. Auch heute, 130 Jahre später, wurde das Publikum ermutigt, das Gebäude mit Leben zu füllen und die Liebe zu Gott und den Nächsten in die Welt auszustrahlen. Mit dem Chorkonzert gelang das augenscheinlich sehr gut.
Viele musikalische Höhepunkte von vier Chören
Die emotionalen Höhepunkte des Abends waren so vielfältig, wie die Chöre selbst. Der Ida-Chor eröffnete seinen Teil des Konzerts mit der sanften Melodie des „Ave Maria“ von David Hamilton. Marco Frisinas Hymne „Aprite le porte a Cristo“ zu Ehren Johannes Pauls II. folgte und vermittelte eine kraftvolle Botschaft des Glaubens. Bob Chilcotts „Irish Blessing“ wünschte den Zuhörern, dass ihnen stets Wege offenstehen. Georg Friedrich Händels „Sehnsucht nach Frieden“ verstärkte das Verlangen nach Harmonie. John Rutters „The Lord bless you and keep you“ rundete den musikalischen Beitrag des Chors ab. Das Oboe-Solo von Hannah Mörchen mit dem „Concerto in D-Moll Adagio“ von Allessandro Marcello faszinierte die Zuhörer mit seiner klanglichen Schönheit.
Der Kirchenchor an St. Margareta eröffnete mit Johann Sebastian Bachs „Jesus bleibet meine Freude“, das durch die Kombination von Oboe und Trompete besonders überzeugte. Das eindrucksvolle Zusammenspiel von Elena Potthast-Borisovets und Hannah Mörchen zu „Ave Maria gratia plena“ zeigte die Schönheit der Musik. Mit „Bridge over Troubled Water“ wurde ein moderner Klassiker von Simon & Garfunkel zu Gehör gebracht.
Der Cantare-Chor Beckum begann das Konzert mit Martin Setchelis „I was glad“, einer einladenden Vertonung des Psalms 122, die das Publikum berührte. Es folgte Theophil Rothenbergs „Ich sing mein Lied“, inspiriert von einem Spiritual, das von Freude und Hoffnung erfüllt ist. John Rutters Kompositionen, „God be in my head“ und „I will sing with the spirit“, zeichneten sich ebenfalls durch ihre Spiritualität aus.
Der Kammerchor Stromberg entführte das Publikum mit Johannes Matthias Michels „Jubilate deo“, einer jazzigen Motette, die frische Klänge und Rhythmen miteinander vereinte. Anschließend präsentierte der Chor Ola Gjeilos „Ubi caritas“, ein berührendes Stück, das vor allem die Nächstenliebe thematisiert. Einen krönenden Abschluss bildete Peter Tschaikowskys „Molitva Gospodnja – Otce nasch“, das in altslawischer Sprache gesungen wurde.
Der gemeinsame Gesang des „Vater unsers“ mit dem Publikum unterstrich den gemeinschaftlichen Geist des Kirchweih-Konzertabends, der mit Dechant Anton Rumps „Lied der Gemeinde St. Margareta“ die musikalische Feierlichkeit in Wadersloh abrundete. Das Publikum zeigte sich begeistert, ließ sich von den Klängen mitreißen und spendete reichlich Applaus. Ein Konzertbesucher sagte beim Verlassen des Gotteshauses: „Das war schon sehr beeindruckend für eine kleine Dorfkirche.“
Fotos/Text: B. Brüggenthies
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