Wadersloh (mw/bb). Das Johanneum Wadersloh feierte in den vergangenen Tagen gleich zwei bedeutsame Ereignisse, die die franziskanischen Werte der Schule in den Mittelpunkt stellten und die enge Verbundenheit mit der Partnerschaftsschule in Rushooka/Uganda unterstrichen.
Am traditionellen Franziskustag (4. Oktober) des Johanneums versammelte sich die Schulgemeinde zu einem „Fest des Glaubens“ in der St. Nikolaus-Kirche in Diestedde. Bereits am Vormittag hatten sich Schülerschaft, Lehrer und Mitarbeitende auf den Weg gemacht, um in kleinen Gruppen von Wadersloh nach Diestedde zu wandern. Dabei sammelten sie für jeden gelaufenen Kilometer Spenden für AIDS-Waisen in Rushooka sowie für den Solidartopf der anstehenden Jubiläumsfahrt des Johanneums im kommenden Jahr 2025. Die Wanderung bot den Schülerinnen und Schülern nicht nur die Möglichkeit, Spenden zu sammeln, sondern auch die Natur bewusst zu erleben – ganz im Sinne des Sonnengesangs des heiligen Franziskus, der in der Kirche als feierlicher Höhepunkt des Gottesdienstes gesungen wurde. Während der Wanderung fotografierten die Jugendlichen Eindrücke der Natur wie Kühe, Sonnenblumen und Felder, die später in einer Diaschau präsentiert wurden. Diese Momente erinnerten daran, die Schöpfung zu achten und zu bewahren.
Schulleiter Wolfram Wenner betonte in seiner Ansprache nach dem Gottesdienst, wie besonders es sei, dass diese Form des Feierns hier möglich ist, während in vielen Teilen der Welt, wie etwa Afghanistan, solche Zusammenkünfte nicht erlaubt sind. Mit einem Appell, die franziskanischen Werte des Friedens und der Solidarität weiterhin aktiv zu leben, leitete er den festlichen Tag in die abschließende Feier in der Aula über, wo die Schulgemeinde mit einem Kuchenbuffet begrüßt wurde.
Partnerschaft hautnah: Bruder Augustinus brachte Uganda nach Wadersloh
Eine weitere besondere Veranstaltung am Johanneum stand ebenfalls im Zeichen von Solidarität und Schöpfung. Die langjährige Partnerschaft mit Rushooka/Uganda wurde kürzlich durch den Besuch von Bruder Augustinus, einem Franziskaner der Mission in Dortmund, lebendig. Bruder Augustinus, der Neffe des früheren Schulleiters Pater Heldemar (Heising), stellte den Schülern der 5. und 6. Klassen das Leben in Rushooka vor. Mit einem Regenmacher, einer Giraffe und Fotos brachte er den Kindern die ugandische Kultur und die Herausforderungen der Menschen dort näher. Besonders eindrucksvoll war die Geschichte der AIDS-Waisen, die dank der Spenden aus Wadersloh zur Schule gehen können, obwohl der Staat Uganda den Schulbesuch nicht für alle finanziert.
Durch lebendige Erzählungen und große Fotos von Kindern in Rushooka, die mit selbstgebasteltem Spielzeug aus Abfallmaterialien spielen, verdeutlichte Bruder Augustinus, wie wichtig diese Partnerschaft ist – nicht nur, um die Bildung und Gesundheitsversorgung vor Ort zu unterstützen, sondern auch, um die Schülerinnen und Schüler in Deutschland für globale Zusammenhänge zu sensibilisieren. Die Giraffe Emma, die die Kinder dazu aufforderte, über den Tellerrand hinauszuschauen, war ein Symbol dafür, wie durch diese Begegnungen auch hier Einfallsreichtum und Gemeinschaftsgeist gestärkt werden können.
Beide Ereignisse spiegeln die franziskanische Philosophie des Johanneums wider: Solidarität, Gemeinschaft und die Wertschätzung der Schöpfung prägen das Schulleben und verbinden die Schüler auf besondere Weise mit ihren Partnern in Uganda.
zus. Quelle: Gymnasium Johanneum, Irene Visarius-Aguilella