Liesborn (mw/bb). Die Zeit vergeht wie im Flug: 1968 öffnete die Wilhelm-Hüffer-Schule in Liesborn als Grund- und Hauptschule ihre Türen. Mit ihren modernen Räumlichkeiten für Physik, Chemie und Werken galt sie damals als eine der fortschrittlichsten Schulen in Westfalen. Heute befindet sich hier der Grundschulverbund Wadersloh, nachdem die Hauptschule nach Wadersloh verlegt wurde. Doch die Erinnerungen an diese Zeit sind lebendig – besonders für den Abschlussjahrgang von 1974.
Vor einem halben Jahrhundert, ein Jahr vor der kommunalen Neuordnung und der Gründung der Gemeinde Wadersloh, verabschiedeten sich rund 30 junge Menschen aus Liesborn und Umgebung von ihrer Schulzeit. Von 1969 bis 1974 verbrachten sie fünf prägende Jahre gemeinsam. Mit dem Abschluss der 9. Klasse trennten sich ihre Wege. Eine ehemalige Mitschülerin fand ihr neues Zuhause auf Madeira (Portugal), während andere in der Heimatregion blieben – wie Norbert Luhmann, der das Klassentreffen organisierte.
Insgesamt 17 Ehemalige folgten der Einladung ins Liesedorf. Auch Werner Schaffeld aus Diestedde, der frühere Lehrer für Werken, ließ es sich nicht nehmen, mit seinen einstigen Schülerinnen und Schülern in Erinnerungen zu schwelgen. Man sprach über alte Zeiten und erinnerte sich an Lehrer wie Herrn Schmülling, Herrn Ellerhorst und den ehemaligen Rektor Heinemann.
Der Tag des Wiedersehens begann feierlich mit einer Besichtigung des Museums Abtei Liesborn. Bernd-Peter Kerkemeyer vom Heimatverein Liesborn führte die Gruppe durch die Ausstellungsräume und versorgte sie mit spannenden Informationen über die Klostergeschichte und das Liesborner Evangeliar. Danach ging es zu einem Sektempfang in die nahegelegene „Fußnote“. Den krönenden Abschluss des Tages bildete ein gemeinsames Abendessen in der Bahnhofsgaststätte bei Familie Mancuso, wo der besondere Tag gebührend gefeiert und weiter in Erinnerungen geschwelgt wurde.
Das rundum gelungene Klassentreffen war auch deswegen ein besonderes Ereignis, weil es war das erste seit 25 Jahren war. „Das nächste Treffen soll nicht wieder so lange auf sich warten lassen“, sagte Luhmann mit einem Augenzwinkern. Schon jetzt laufen die Planungen für das nächste Wiedersehen im Jahr 2029 – dann zum 55. Jubiläum ihres Abschlusses. In diesem Moment des Wiedersehens wurde auch der beiden bereits verstorbenen Klassenkameraden liebevoll gedacht.
Foto/Text: B. Brüggenthies