Diestedde (mw/bb). Bei der diesjährigen Herbstabschlussübung des Löschzugs Diestedde herrschte am Samstag höchste Konzentration auf dem Hof Broerken an der Steinackerstraße. Unter den wachsamen Augen der Ehrenabteilung sowie von Feuerwehrleiter Michael Linnemann und Zugführer Rainer Schulze Frielinghaus mussten die Feuerwehrleute bei einem simulierten Ernstfall ihr Können unter Beweis stellen. Dafür hatten Jan Berlinghoff und Robert Frigge ein realitätsnahes Szenario mit verschiedenen Herausforderungen geplant.
Der Einsatz begann dramatisch: Am Feuerwehrgerätehaus in Diestedde ging die Meldung ein, dass es nach einer Verpuffung zu einem Brand auf einem Bauernhof kam und eine unklare Anzahl von Menschen in Gefahr sei. Ab dann zählte jede Sekunde. Mit Martinshorn und Blaulicht fuhren die Einsatzkräfte mit dem HLF-20 und dem LF-10 zum Einsatzort etwas außerhalb des Dorfs, den Heinz und Maria Broerken freundlicherweise für die Übung zur Verfügung gestellt hatten.
Unter der Einsatzleitung von Nico Streffer ging es direkt zur Sache: Der Einsatz schwerer Atemschutzgeräte war aufgrund der starken Verqualmung nötig. Die Feuerwehrleute wurden mit einem dichten Rauch, erzeugt durch eine Nebelmaschine, und der Simulation eines Dachstuhlbrands konfrontiert. Das Szenario verlangte ihnen einiges ab – besonders die Suche nach vermissten Personen in der verqualmten Scheune stellte eine Herausforderung dar.
Die Sicherstellung der Wasserversorgung war ebenfalls ein wichtiger Punkt der Übung: 350 Meter Schlauch mussten verlegt und mit einer Tragkraftspritze Wasser gefördert werden. Zusätzlich mussten die Feuerwehrleute improvisieren, denn schon zu Beginn des Einsatzes erschwerte ein verschlossenes Hoftor den Zugang. Welche technischen Hilfsmittel, wie Zieh-Fix oder Knackrohr können so eine Hürde überwinden und welche weiteren Optionen gibt es?
Trotz der erschwerten Bedingungen – verqualmte Innenräume, enge Holztreppen und der Druck der Menschenrettung (in diesem Fall glücklicherweise nur menschengroße Puppen) – lief die Herbstabschlussübung reibungslos. Die Kommunikation über Funk und die Atemschutzüberwachung funktionierten tadellos. Auch die Zuschauenden, die den Ablauf gespannt verfolgten, konnten sich ein Bild von der Arbeit des Löschzugs machen. „Wir haben heute nur eine beobachtende Funktion. Wir schauen genau hin, wie der Gesamtablauf erfolgt und ob nichts vergessen wurde“, so Feuerwehrleiter Michael Linnemann und Zugführer Rainer Schulze Frielinghaus, die die abschließende Feedback-Runde moderierten. Am Ende der Übung zog Feuerwehrleiter Michael Linnemann bei der Abschlussbesprechung ein positives Fazit: „Die Diestedder können auch weiterhin nachts ruhig schlafen.“
Einen besonderen Dank richteten die Verantwortlichen an Familie Broerken für die Zurverfügungstellung der Hofanlage und allen Aktiven für ihren Einsatz.
Bildergalerie: Herbstabschlussübung in Diestedde (2024)
Fotos/Text: mw/bb.