Diestedde (mw/bb). So schnell kann es gehen: Kaum eine Woche ist nach dem „Umzug“ der Bauernfamilie-Skultpur vom einen Ende der Langen Straße zum anderen vergangenen und schon sind Vater, Mutter und Kind am Backhaus heimisch geworden. Unmittelbar vor der Sitzung des Ausschusses für Schule, Kultur und Sport im Rathaus, gab es die ersten Besucher am neuen Zuhause der Familie. Unter einem grünen Blätterdach am Backhaus-Areal an der Nikolauskirche gab es einen kleinen Willkommens-Festumtrunk.
Seit 1990 gehört die Bauernfamilie des Künstlers Werner Klenk zum Dorfbild dazu und soll die funktionierende Dorfgemeinschaft in Diestedde repräsentieren. Ganz so glücklich war der Erbauer aber nicht mit dem ursprünglichen Standort am Dorfplatz, der zwischenzeitlich mit einem Spielplatz überbaut wurde. Dort wo einst alte Hofanlagen standen und nach und nach abgebrochen oder bei einem kontrollierten Feuer für eine Löschübung wichen, hatte die bronzene Familie zwar immer ausreichend Platz und Gesellschaft, sehnte sich aber nach einem ruhigeren Plätzchen.
Im Rahmen des Beweg was-Projekts stellten die Jugendlichen Hanna Grahn, Jule Brinkmann, Lia Dudde und Henrika Miele die Idee der Translozierung der Figuren zum Backhaus vor. Letzteres wurde vor 30 Jahren selbst von der Oelder Straße in das Herz des Nikolausdorfs versetzt. So schließt sich ein Kreis für das beliebte Fachwerk-Ensemble, das durch die drei Figuren eine weitere Aufwertung erfahren soll. Davon überzeugten sich die Ausschussmitglieder sowie Heimatverein Diestedde (HVD) und Gäste beim kurzen Rundgang am neuen Standort. Dort begrüßte zunächst der HVD-Vorsitzende Fritz Streffer die Gäste und die dreiköpfige Familie: „Endlich seid ihr hier an exponierter Stelle und raus aus dem Schattendasein am Dorfplatz“, freute sich Streffer über die Ankunft der Dorffamilie. Der neue Standort sei passend gewählt, schließlich sollen Backhaus und Remise an die einstigen münsterländischen Hofanlagen erinnern. Nun auch inklusive Untermieter! Der HVD dankte insbesondere der Gruppe DieAktiv sowie Projektleiter Willi Schwietert für den Aufbau der Figuren. Zuvor hatte der kommunale Bauhof die erforderlichen Fundamentarbeiten ausgeführt.
Bürgermeister Christian Thegelkamp lobte den Gemeinschaftssinn im kleinsten Wadersloher Ortsteil und überbrachte Grüße des Künstlers Werner Klenk. Demnach habe er sich sehr über die nun ausgeführte Versetzung seines Werks gefreut, die nun so seinem Wunsch entsprechend dargestellt seien. Nicht unerwähnt ließ Thegelkamp das Engagement der vier Jugendlichen, die den Antrag in die politische Diskussion einbrachte.
Fotos/Text/Video: B. Brüggenthies