Wadersloh/Diestedde (mw/bb). Die erste Hürde ist genommen: In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Schule, Kultur und Sport der Gemeinde Wadersloh wurde am Montagabend ein wichtiger Beschluss vorberaten: Der SV Diestedde (SVD) soll einen gemeindlichen Zuschuss in Höhe von 10 Prozent der Gesamtkosten für den Bau eines neuen Multifunktionscourts auf dem Sportgelände in Diestedde erhalten.
Der SVD hatte bereits im November 2023 einen Antrag auf Genehmigung zur Errichtung des Multifunktionscourts gestellt. Geplant ist, den Court auf der freien Fläche zwischen der bestehenden Bogenschießanlage und dem Bike-Park auf dem Sportgelände („Am Schloss“) zu errichten. Zwischenzeitlich konnte der Verein erfolgreich Fördermittel aus dem Programm „Struktur- und Dorfentwicklung“ in Höhe von 65 Prozent der förderfähigen Kosten (rund 91.000 Euro) einwerben. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf knapp 141.000 Euro. Der SV Diestedde plant, den Bau bis Anfang 2025 größtenteils durch erhebliche Eigenleistungen und den Einsatz von Vereinsmitteln zu realisieren.
Multifunktionscourt für alle soll Sportangebot noch vielfältiger machen
Der geplante Multifunktionscourt wird eine Fläche von 20×13 Metern umfassen und mit moderner Infrastruktur ausgestattet sein. Dazu gehören eine umlaufende Bande, ein Zaun sowie ein spezieller Kunststoffbelag, der sich für eine Vielzahl von Sportarten eignet. Des Weiteren sind Basketballkörbe und ein Weitsprungbereich vorgesehen, der in den bereits bestehenden Beachplatz münden wird. Ein Sicherheitskorridor soll zudem für die notwendige Abgrenzung zur Bogensportanlage sorgen.
Das Ziel des SV Diestedde ist es, das Sportangebot im Nikolausdorf weiter auszubauen und den Mitgliedern sowie der gesamten Bevölkerung eine attraktive Möglichkeit für sportliche Betätigung zu bieten. Der Court soll ganzjährig genutzt werden können, besonders auch in den Wintermonaten, in denen traditionelle Tennenplätze aufgrund von Witterungseinflüssen nicht mehr nutzbar ist. Der neue Court bietet somit eine zeitgemäße Alternative mit deutlich besseren Spielbedingungen.
In der Ausschusssitzung stellte Bernd Pölling, Vorsitzender des SV Diestedde, das Bauvorhaben ausführlich vor. Er betonte, dass der Multifunktionscourt nicht nur dem Jugendfußball im Winter dienen solle, sondern auch für andere Sportarten und allgemeine Fitnessangebote genutzt werden könne. „Unser Ziel ist es, einen offenen Court für alle zu schaffen – für unsere Mitglieder, aber auch für alle anderen Sportinteressierten in Diestedde“, erklärte Pölling.
Diskussion im Ausschuss um die gemeindlichen Zuschüsse
Dezernent Elmar Ahlke verwies in der anschließenden Diskussion darauf, dass die Gemeinde bereits über drei ähnliche Courts in anderen Ortsteilen verfügt. Dazu zählen der Soccer-Court in Liesborn, der Soccer-Court mit Basketballkörben am Gymnasium Johanneum sowie der Multifunktions-Court an der Sekundarschule Wadersloh. Ahlke hob hervor, dass der neue Court in Diestedde eine sinnvolle Ergänzung der sportlichen Infrastruktur darstelle und die Möglichkeit böte, verschiedene Ballsportarten zu betreiben.
In der Diskussion fragte Marco Zaremba (SPD) nach den Gründen für die Verzögerungen im Bauablauf bzw. Förderantragsstellung (Anm. d. Red.: Ursprünglich sollte bereits im Vorjahr ein Antrag auf den Weg gebracht werden). Ahlke erklärte dazu, dass die Verzögerung in der Planung auf die komplexen Abstimmungen bezüglich der Fördermittel zurückzuführen sind.
Der anschließende Diskussionspunkt zur Höhe des gemeindlichen Zuschusses beschäftigte vor allem die CDU. Thorsten Gövert (CDU) äußerte den Wunsch, einen Änderungsantrag einzubringen, der vorsah, den Zuschuss für die nicht förderfähigen Kosten auf 10 Prozent zu begrenzen – und somit nicht auf die Gesamtkosten zu beziehen – da der SVD ja einen erheblichen Zuschuss aus einem externen Fördertopf erhält. Dies führte zu einer lebhaften Debatte, in der unter anderem Anne Claßen (SPD) fragte, ob der Verein durch diese Einschränkung bestraft werden solle. Große Verwunderung gab es auch bei der FWG: Hubert Funke stellte die Frage, ob dann in den letzten Jahren immer falsch entschieden worden sei, wenn zusätzliche Mittel aus anderen Töpfen kamen. Bürgermeister Christian Thegelkamp stellte daraufhin klar, dass es zu diesem Thema keine eindeutigen früheren Beschlüsse gebe. Dabei berief er sich die beiden Grundsatzbeschlüsse aus den Jahren 1983 und 1992, die den Abzug von der Förderungen bei Investitionskostenzuschüssen nicht vorsähen.
Letztlich wurde der ursprüngliche Beschlussvorschlag mit 8 Zustimmungen und 5 Enthaltungen angenommen, nachdem Thorsten Gövert seinen vorgesehenen Änderungsantrag zurückgezogen hatte. Bürgermeister Thegelkamp und Dezernent Elmar Ahlke wiesen abschließend darauf hin, dass der gemeindliche Zuschuss grundsätzlich erst nach Vorlage aller prüffähigen Belege ausgezahlt werde. Der Antrag wird auch noch im Hauptausschuss und im Rat beraten.
Archivfoto/Text: B. Brüggenthies