Diestedde (mw/bb). Was lange währt, wird endlich gut: Seit über 100 Jahren ist die kleine Wegekapelle an der Weggabelung Berkenweg/Altendiestedder Straße ein besonderer Ort, der zum Verweilen einlädt. Einst als „Besinnungshaltepunkt“ Ende des 19. Jahrhunderts angelegt und sogar im Verzeichnis des zu schützenden Kulturgutes in der Gemeinde Wadersloh eingetragen, war die Kapelle im neugotischen Stil immer etwas Besonderes. Umso größer war der Ärger, als das wertvolle Holzkreuz im Innenraum im Frühjahr 2023 von Unbekannten gestohlen wurde. Über den Verbleib ist bis heute nichts bekannt. Auch für Paulin und Dustin Hoffmeier, direkte Nachbarn des Kulturguts im Neubaugebiet Diestedde West/Uppen Kamp, war der Zustand der „kreuzlosen“ Kapelle untragbar. Paulin und ihre Eltern Maria und Conny Ortmeier machten die Instandsetzung der Wegekapelle daher zum Herzens- und Familienprojekt. Seit dieser Woche ist endlich wieder ein Kreuz im Inneren zu bestaunen.
Bis das Kulturgut in neuem Glanz erstrahlen konnte, mussten aber auch einige Hürden überwunden werden. Erst Monate nach dem mutmaßlichen Diebstahl und nach mehreren Bürgeranfragen bei der Gemeindeverwaltung kam Bewegung in die Sache. Nachdem die Besitzverhältnisse geklärt waren, stand fest, dass die Gemeinde Wadersloh inzwischen die Eigentümerin der Kapelle geworden ist und somit für die Instandsetzung verantwortlich ist. In einer Mitteilungsvorlage in den Fachausschüssen wurde die Kommunalpolitik und die Öffentlichkeit im April über den Sachstand informiert. Im Zuge der Restaurierung wurde ein Anstrich des Innenraumes, der Fenster und des Tores durch den kommunalen Bauhof vorgenommen. Ebenso kündigte die Gemeindeverwaltung an, dass künftig eine Patenschaft für das Kulturgut besteht. Diese übernahm Familie Hoffmeier.