Liesborn (mw). Der Hof Hoberg an der Benninghauser Straße 1 im Ortsteil Liesborn erlebt derzeit eine geschäftige Erntezeit. Auf etwa 15 Hektar Ackerfläche bewirtschaften Philipp Hoberg und seine Frau Sophia den Anbau von fünf verschiedenen Heidelbeer-Kulturen. Innerhalb weniger Wochen werden die Beeren für das gesamte Jahr geerntet und für den Verkauf aufbereitet. Philipp Hoberg hatte bei einer früheren Begegnung dem Bürgermeister Christian Thegelkamp versprochen, ihn während der Erntezeit einzuladen und ihm die Arbeit vorzustellen. Nun folgte der Bürgermeister dieser Einladung.
Christian Thegelkamp stellte bei seinem Unternehmensbuch die Frage: „Wie kommt man auf die Idee, Heidelbeeren anzubauen?“ Philipp Hoberg erklärte: „Angesichts der aktuellen Situation in der Landwirtschaft wurde mir schnell klar, dass ich durch die herkömmliche Viehzucht allein nicht glücklich werden würde. So habe ich nach dem Studium beschlossen, nach Alternativen zu suchen und mit dem Anbau von Heidelbeeren hat es dann geklappt.“ Der Anbau begann mit sechs Hektar und wuchs im folgenden Jahr auf zwölf Hektar. Im Jahr 2022 kamen weitere drei Hektar hinzu, sodass derzeit 15 Hektar bewirtschaftet werden.
Aller Anfang ist schwer: Herausforderungen und Maßnahmen im Heidelbeeranbau
Der Anfang war jedoch nicht leicht. „Zunächst musste der Mutterboden angesäuert werden. Der pH-Wert lag bei sechs, für Heidelbeeren wird jedoch ein pH-Wert von drei benötigt, was einige Anpassungen erforderte“, berichtete Philipp Hoberg. Weitere vorbereitende Maßnahmen waren die Installation von Bewässerungssystemen und die Verwendung von Düngemitteln. Die Heidelbeersträucher bezieht Philipp Hoberg von einem niederländischen Händler. Im Laufe der Jahre hat sich die Familie Hoberg ein umfangreiches Wissen angeeignet, um den Anbau zu optimieren. Zur Förderung der Bestäubung wurden in Zusammenarbeit mit lokalen Imkern 25 Bienenvölker und Hummelvölker um die Felder angesiedelt.
Während der Erntezeit werden Philipp und Sophia Hoberg von mehreren Saisonarbeitern unterstützt. Diese helfen bei der Ernte, der Auslese fehlerhafter Beeren und der Vorbereitung der Heidelbeeren für den Versand. Im Herbst wird ein Verjüngungsschnitt durchgeführt, bei dem Teile des Altholzes entfernt werden.
Aktuell beschäftigt sich die Familie mit der Installation von Agri-Photovoltaikanlagen auf den Heidelbeerfeldern. „Heidelbeersträucher haben eine Lebensdauer von 30 Jahren, daher ist die Installation von Agri-PV-Anlagen interessant“, erklärte Sophia Hoberg. Die Gespräche mit der Verwaltung und den Architekten verlaufen vielversprechend, sodass die Planungen optimistisch angegangen werden. „Wir sehen uns ein wenig als Pioniere auf diesem Gebiet und freuen uns über die Unterstützung von Politik, Verwaltung und Architekturbüro bei der Umsetzung unserer Visionen“, bekräftigte Phillip Hoberg.
Bürgermeister Christian Thegelkamp bedankte sich bei der Familie Hoberg für die Einladung und das freundliche Gespräch: „Man merkt Ihnen die Begeisterung und das Engagement, welches Sie an den Tag legen, deutlich an! Ich bewundere Ihren Mut, das Projekt anzugehen und freue mich gleichzeitig darüber, dass Sie eine Familie hinter sich wissen, die Sie tatkräftig unterstützt! Selbstverständlich tun wir auch als Gemeinde, was wir können, um Sie bei Ihren weiteren Planungen zu unterstützen.“
zus. Quelle: Wirtschaftsförderung der Gemeinde Wadersloh