Wadersloh (mw). 65 Jahre ist es her, dass Albert Brand vor der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld seine Meisterprüfung im Bäckerhandwerk abgelegt hat. Sechseinhalb Jahrzehnte später bekam der Wadersloher jetzt seinen eisernen Meisterbrief von Ehrenobermeister Theo Westarp und dem stellvertretenden Obermeister Hubertus Diepenbrock.
Zur Verleihung des eisernen Meisterbriefs gratulierte auch Ann-Kristin Erdmann im Namen der Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf. „Sie haben dem Handwerk über einen langen Zeitraum die Treue gehalten“, betonte die Leiterin des Innungsservice bei der Übergabe des eisernen Meisterbriefs. Schließlich hat Albert Brand nicht nur die Gesellenprüfung und den Meisterbrief im Bäckerhandwerk erworben, sondern im September 1960 auch die Meisterprüfung im Konditorenhandwerk vor der Handwerkskammer Münster bestanden. Beides war die Grundlage für eine erfolgreiche Selbständigkeit über fast 45 Jahre.
„Herausragend ist sicherlich, dass sie innerhalb von nur sieben Jahren sowohl die Ausbildung zum Bäcker als auch die Meisterprüfungen im Bäcker- und im Konditorenhandwerk bestanden haben“, erinnerte Ann-Kristin Erdmann an den beruflichen Werdegang des Jubilars.
Bei der Überreichung des eisernen Meisterbriefs zeigte Albert Brand seinen Gästen zahlreiche Fotos, die seinen beruflichen Lebensweg ebenso dokumentierten wie den Wandel im Bäckerhandwerk. Vornehmlich mit einem Café-Betrieb war der Wadersloher in seine Selbständigkeit gestartet. Das selbst hergestelltes Eis war ebenso begehrt wie beispielsweise die Marzipanfiguren, die hauptsächlich Albert Brands Ehefrau fertigte.
Wie sehr sich die Wünsche der Kundschaft im Laufe von sechseinhalb Jahrzehnten geändert haben, wurde im Gespräch unter Berufskollegen schnell deutlich. Anfangs hatte Albert Brand ausschließlich Weizenbrötchen gebacken, später kamen Mohn- und Sesambrötchen ins Sortiment – an die heutige Brötchenvielfalt war noch nicht zu denken. Und dennoch ist auch Albert Brand immer mit der Zeit gegangen – einmal beispielsweise durch den Kauf eines Ofens, in dem der Bäckermeister bis zu 800 Brötchen zeitgleich backen konnte. „Das war schon ein gewaltiger Fortschritt“, blickt der Jubilar zurück, der seinen Gästen natürlich auch Fotos des damals topmodernen Geräts präsentieren konnte.
Und auch von den beruflichen Stationen vor der Selbständigkeit erzählte Brand seinen Besuchern: „Ich habe in zehn unterschiedlichen Städten gearbeitet“. Und das nicht nur in Deutschland, denn auch in der Schweiz und in den USA hatte der Jubilar in seiner Gesellenzeit wertvolle Erfahrungen gesammelt.
Quelle: Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf