Wadersloh (mw/bb). Die Gemeinde Wadersloh beabsichtigt, sich am sog. „Kulturrucksack-Programm“ der Landesregierung NRW zu beteiligen. Das Programm, das 2011 gestartet wurde, zielt darauf ab, außerschulische kulturelle Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 14 Jahren zu fördern. Derzeit sind 269 Kommunen in NRW in diesem Programm aktiv, die sich an insgesamt 80 Standorten organisieren. Wadersloh, mit einer relevanten Bevölkerung von 619 Kindern in dieser Altersgruppe, erfüllt nicht die Mindestvoraussetzung von 3.500 Kindern, um als eigenständiger Standort zu fungieren. Daher plant die Gemeinde, sich einem bestehenden Verbund anzuschließen.
Konkret strebt Wadersloh eine Partnerschaft mit dem Verbund Lippstadt, Soest, Bad Sassendorf und Geseke an, da dieser geografisch günstig liegt und bereits bestehende Kontakte genutzt werden können. Diese Entscheidung wird auch durch positive Rückmeldungen vom Kulturrucksackkoordinator aus Lippstadt unterstützt, der die Beteiligung Waderslohs begrüßt hat. Besonders betont wurde der Wunsch von Kindern aus Wadersloh, die aufgrund ihres Wohnortes bisher nicht an Veranstaltungen des Kulturrucksacks in Lippstadt teilnehmen konnten.
Die finanzielle Belastung für Wadersloh beläuft sich auf einen jährlichen Eigenanteil von etwa 750 Euro. Dies entspricht einem 20-prozentigen Anteil an den Gesamtkosten, die durch die Förderung von 6 Euro pro Kind von der Landesregierung ergänzt werden, sodass insgesamt 4.456,80 Euro für kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung stehen würden. Diese Mittel sollen für diverse kulturelle Aktivitäten wie Kunst-, Film- oder Musikworkshops sowie verschiedene Kurse verwendet werden, die speziell für die Zielgruppe konzipiert sind.
Das Kulturrucksack-Angebot wird von jeder Kommune individuell gestaltet und umfasst sowohl neu entwickelte Projekte als auch weiterentwickelte, bestehende Angebote, die für die Zielgruppe kostenfrei oder deutlich kostenreduziert angeboten werden. In Wadersloh sind Gespräche mit lokalen Akteuren wie dem Museum Abtei Liesborn und dem Kammermusikfestival geplant, um das Programm ansprechend und zielgruppengerecht zu gestalten.
Als nächste Schritte sieht der Beschlussvorschlag vor, dass sich die Gemeinde offiziell um die Aufnahme in den Kulturrucksackverbund bewirbt und die notwendigen Eigenanteile im Haushaltsplan für Kulturveranstaltungen vorsieht. Der Ausschuss für Schule, Kultur und Sport gab am Mittwoch einstimmig grünes Licht. Beraten wird noch im Hauptausschuss und Rat.
Text, Archiv-Foto: B. Brüggenthies