Wadersloh (mw/bb). Bienen sind in aller Munde, natürlich in Form von Honig in verschiedensten Ausführungen. Die süße Leckerei ist ein faszinierendes Naturprodukt mit zahlreichen Besonderheiten und Vorteilen, sowohl aus ernährungstechnischer als auch aus ökologischer Sicht. Die bemerkenswerten Eigenschaften und Vorteile von Honig sind auch den heimischen Imkerinnen und Imkern bestens vertraut. Sie setzen sich mit Leidenschaft für die regionale Honigproduktion ein. In Wadersloh hat sich der Imkerverein kürzlich neu aufgestellt und möchte seine Arbeit transparent darstellen und die Honigproduktion potenziellen Jungimkern und -imkerinnen schmackhaft machen.
- Die Geschichte des Imkervereins Wadersloh
- Imkern ist mehr als nur ein Hobby: Eine vielfältige Arbeit
- Aktuelle Herausforderungen und Lösungen
- Der Imkerverein bietet Jungimkern viele Hilfestellungen
- Hintergrund: Deutscher Honig – Das vielseitige Naturprodukt
- Der aktuelle Vorstand 2023/2024 setzt sich wie folgt zusammen:
- Kontaktdaten
Die Geschichte des Imkervereins Wadersloh
Im 2. Weltkrieg gab es eine Zuckerzuteilung und daher ist bekannt, dass es um das Jahr 1940 42 Mitglieder und 17 freie Imker mit 281 Bienenvölker im damaligen Amt Liesborn-Wadersloh gab. Organisiert war man damals im „Bienenzuchtverein“. Aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen hatten sich die damaligen Imker in den Orten Wadersloh, Diestedde und Benteler ab April 1948 unter dem Vorsitz von Theo Peitzmann, der 45 Jahre lang Vorsitzender bleiben sollte, zum neuen Imkerverein Wadersloh zusammengefunden. Bis in die 1960er-Jahre musste der benötigte Zucker für die Bienenvölker beantragt werden, erst danach entspannte sich die Lage und die Zuckerknappheit war überstanden.
Nahezu jeder Landwirt hatte damals drei bis fünf Bienenstöcke auf seinem Hof, daran erinnern sich noch heute die älteren Mitglieder im Imkerverein. „Man war damals Selbstversorger und in Zeiten knappen Zuckers Honig für den eigenen Bedarf produziert“, erinnert sich Franz Essel, der seit mehr als 60 Jahren Imker ist.
Imkern ist mehr als nur ein Hobby: Eine vielfältige Arbeit
Eine übliche Honig-Saison geht bis in den Monat September: Bis zum Glas Honig ist es aber ein weiter und arbeitsreicher Weg: Starke Völker und ausreichend Nahrung sind die wichtigsten Zutaten. Mit der Entnahme aus den Waben ist es noch nicht getan. Denn der Honig muss erst noch geschleudert und von Verunreinigungen befreit werden, erst dann wird er abgefüllt. Ob
Blütenpollen, Honig- und Fruchtweine, Salben und Wachskerzen oder Propolis als natürliches Antibiotikum: Die Palette an Naturprodukten aus dem Bienenvolk sind sehr vielfältig – so wie die Tätigkeit als Imkerin und Imker. Im vergangenen Jahr hatten die Imker in Wadersloh mit vielen Milben zu kämpfen. Dennoch war der Ertrag unterm Strich gut und über dem Durchschnitt.
Aktuelle Herausforderungen und Lösungen
Eine große Hoffnung haben die Honigproduzenten, dass die Käufer den Wert regional produzierter Honigprodukte zu schätzen wissen, denn leider müssen die Imker mit deutlich gestiegenen Kosten rechnen. Die Wirtschaftlichkeit der Imkerei ist nicht immer gegeben. Im Zuge der Corona-Zeit sind die Beuten, die modular aufgebauten „Behausungen“ der Bienen, fast doppelt so teuer geworden. Neues Material und Futter wurde nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine teurer. Insgesamt lassen sich die Kosten schwerer umlegen, was aber keinen Neu-Imker davon abhalten sollte, mit dem Imkern anzufangen. Viel größere Sorgen macht den Imkern da der „Import“-Honig“ und neue Gefahren, wie die „chinesische Hornisse“. Eine weitere Gefahr ist – man mag es kaum glauben – das Internet. Auf YouTube hat man das Gefühl, dass jeder sofort Imker sein kann. Aber die Praxis sieht anders aus, weiß man im Imkerverein.
Für Bernhard Krabus, der vor rund 15 Jahren als Jungimker aus familiärer Tradition zu den Bienen fand, steht fest: „Wer einmal Bienen hatte, bleibt beim Imkern. Das ist eine besondere Leidenschaft und eine nachhaltige. Man achtet durch diese Arbeit selbst viel mehr auf Natur und andere Insekten“, so der Vorsitzende des Imkervereins. Ein „Kinderspiel“ ist das Halten von Bienen nicht, aber durch einen Verein im Rücken kann man sich dieser Verantwortung viel besser stellen.
Heute erschwert die Monokultur in der Landwirtschaft die Nahrungssuche für die Bienen. In Sachen Streuobstwiesen hat sich in den letzten Jahren zum Glück auch in Wadersloh viel getan. Ein Appell des Imkervereins an die Wadersloher Bürgerinnen und Bürger: „Baut Pflanzen an, die gut für Insekten sind! Gestaltet eure Gärten naturnäher!“ Verbunden ist das mit dem Wunsch, nach mehr Fläche für Bienen, denn nur so kommen sich die einzelnen Völker nicht in die sprichwörtliche Quere.
In die neue Saison startet man ab Mai mit Beginn der Kirschblüte. Der 1. Schritt ist dann die Futterkontrolle, wenn der Winterschlaf der Bienen fast vorbei ist. Anschließend folgt das Aufstocken mit dem Säubern und der Kontrolle der Beuten.
Und für den neu aufgestellten Verein gibt es noch ein wichtiges Anliegen: „Wir wünschen uns, dass mehr Imker und Menschen im Umkreis wissen, dass es uns gibt“, sagt Jennifer Euteneuer, die kürzlich zur 2. Vorsitzenden gewählt wurde. Die Biene habe ein Image-Problem, weil sie als gefährlich gilt. Dieses alte Vorurteil soll abgebaut werden und noch viel wichtiger: Das alte Handwerk des Imkerns soll erhalten werden. Dafür setzen sich alle Mitglieder des Imkervereins Wadersloh ein.
Der Imkerverein bietet Jungimkern viele Hilfestellungen
Für gewöhnlich gibt es in den Wintermonaten (September – April) monatliche Treffen, immer am zweiten Sonntag um 10.30 Uhr in der Gaststätte Berlinghoff in Wadersloh. Abweichende Termine (auch Vor-Ort-Termine) werden auf social media bzw. via WhatsApp kommuniziert.
Hintergrund der Treffen ist der Austausch über alltägliche Probleme. Welches Futter zu welchem Zeitpunkt? Was steht an Arbeiten an? Gerade für Jungimkerinnen und -imker ist der große Erfahrungsschatz erfahrender Mitglieder sehr wertvoll. Der Verein selbst sorgt zudem dafür, dass die Mitglieder über die Informationen des Landesverbandes in Kenntnis gesetzt werden. Darunter zählen auch die gesetzlichen Vorgaben, die dafür sorgen, dass man ein sicheres Lebensmittel erhält. Bei den gesetzlichen Vorgaben kann es schonmal viele Änderungen geben.
Durch den regelmäßigen Austausch untereinander bleiben die heimischen Imker auf einem aktuellen Stand. Eine weitere Besonderheit des Vereins: Neue Mitglieder werden in einem sog. „Paten-Jahr“ von einem erfahrenen Vereinsmitglied an die Hand genommen und angeleitet, wenn Fragen auftauchen. Beim Equipment hilft man sich aus. Viel Wert wird auf Hygiene gelegt, damit der Deutsche Honig die hohen Qualitätsstandards erfüllt. Ziel des Vereins ist es, es dem Imker-Nachwuchs den Einstieg zu erleichtern, bis man selbst die für sich persönlich beste Arbeitsweise gefunden hat.
Die Geschichte des Imkervereins, ehemals Bienenzuchtverein Wadersloh, ist spannend. Geblieben ist über die vielen Jahrzehnte bei den Imkerinnen und Imkern die Leidenschaft, mit den kleinen Baumeistern der Natur zusammenzuarbeiten. Für den Erhalt der Artenvielfalt, aus Gründen des Naturschutzes und vor allem, um ein regionales Produkt anzubieten.
Welche Vorteile Jung-Imker durch den Beitritt in einen Verein haben. Wie sieht ein klassisches Bienenjahr aus? Der Imkerverein beantwortet gerne alle Fragen:
Hintergrund: Deutscher Honig – Das vielseitige Naturprodukt
Deutscher Honig ist ein vielseitiges Naturprodukt, das weit mehr bietet als nur Süße. Seine antioxidativen, antibakteriellen und antimikrobiellen Eigenschaften machen ihn zu einem starken Verbündeten für die Gesundheit, indem er oxidative Schäden bekämpft und Infektionen vorbeugt. Honig fördert die Wundheilung, lindert Husten und Halsschmerzen sicher und effektiv, und bietet eine breite Palette an Geschmacksrichtungen, die von der Quelle des Nektars abhängen. Als schnelle Energiequelle ist er besonders bei Sportlern beliebt.
Die Langlebigkeit von Honig und sein Beitrag zur Biodiversität, also zur Vielfalt des Lebens auf der Erde, durch die Unterstützung der Bestäubungsarbeit der Bienen unterstreichen seine Bedeutung. Insgesamt ist Honig nicht nur ein wertvolles Lebensmittel, sondern spielt auch eine wichtige Rolle im Ökosystem und in einem gesunden Lebensstil.
Der aktuelle Vorstand 2023/2024 setzt sich wie folgt zusammen:
- Vorsitzender: Bernhard Krabus (Tel. 02523-1603)
- Stellvertretende Vorsitzende: Jennifer Euteneuer, Mobil: 0151-290 090 09
- Schriftführer: Roberto Martinez
- Kassenführer: Markus Jewanski
- Beisitzer: Andreas Berkenhaus
Kontaktdaten
- E-Mail: imkervereinwadersloh@gmail.com
- Instagram: https://www.instagram.com/imkerverein_wadersloh
- Facebook: https://www.facebook.com/profile.php?id=100086794862437
Text: B. Brüggenthies, Fotos: Imkerverein Wadersloh (4), B. Brüggenthies (3)