Wadersloh (mw/bb). Die Gemeinde Wadersloh steht vor einer bedeutenden Abstimmung, die den Grundschulverbund der Gemeinde tiefgreifend verändern könnte: Es geht um die Umwandlung des bestehenden katholischen Grundschulverbundes in eine Gemeinschaftsgrundschule (MW berichtete). Dieser Schritt würde die konfessionellen Zulassungsbeschränkungen für die Position der Schulleitung aufheben und somit die Tür für eine verbesserte Bewerberlage öffnen. Gemeindeverwaltung und Politik appellierten im Hauptausschuss (05. März) noch einmal an alle Stimmberechtigten, an der Wahl teilzunehmen.
Der Prozess wurde bereits mit einem erfolgreichen Einleitungsverfahren gestartet, bei dem die erforderliche Stimmenzahl deutlich übertroffen wurde. Nun sind die Eltern der aktuellen Grundschülerinnen und Grundschüler aufgefordert, noch bis zum morgigen Donnerstag (07. März) ihre Stimme abzugeben. Für eine erfolgreiche Umwandlung müssen mindestens 240 der 478 abstimmungsberechtigten Eltern zustimmen. Die Abstimmungsunterlagen wurden bereits verteilt, wobei jedes Kind, das am Stichtag den Grundschulverbund besuchte, den Eltern eine Stimme gewährt.
Die vorgeschlagene Änderung verspricht eine offenere und inklusivere Schulleitungsposition, da sich künftig Personen unabhängig von ihrer Konfession bewerben können. Dies könnte, laut Gemeindeverwaltung, die Chance erhöhen, eine dauerhafte Schulleitung für den Grundschulverbund zu finden. Religionsunterricht und kirchliche Aktivitäten bleiben weiterhin Bestandteil des Schulprogramms, so dass hier keine Nachteile entstehen. Laut Dezernent Elmar Ahlke befindet sich das Verfahren mit der Abstimmung in vollem Gange. Mehr als die Hälfte der Stimmen sind bereits zurückgekehrt, allerdings könnten darunter auch ungültige oder Nein-Stimmen sein, weshalb ein erneuter Aufruf an alle stimmberechtigten Eltern ergeht, ihr Wahlrecht wahrzunehmen.
Rudolf Luster-Haggeney von der CDU betont die Bedeutung der Zusammenarbeit mit der Kirche und sieht in der Umwandlung eine Möglichkeit, Vorteile für die Gemeinde zu generieren, insbesondere mit der Hoffnung auf eine größere Anzahl von Bewerbungen für die Schulleiterposition. Klaus Grothues (CDU) hob die breite Zustimmung aus der Bevölkerung hervor und betonte das gemeinsame Ziel, eine Schulleitung zu besetzen, ohne dass die konfessionelle Bindung ein Hindernis darstellt. Er zeigte sich überzeugt, dass der Prozess erfolgreich sein wird. Heino Teckentrup von der Freien Wählergemeinschaft (FWG) sah in der aktiven Teilnahme der Eltern ein positives Zeichen und drückte seine Hoffnung aus, dass sich möglichst viele an der Abstimmung beteiligen, um ihren Willen zu bekräftigen.
In dieser Phase der Entscheidungsfindung ist es von entscheidender Bedeutung, dass alle Beteiligten, insbesondere die stimmberechtigten Eltern, ihre Stimmen abgeben, um über die Zukunft des Grundschulverbundes Wadersloh mitzubestimmen. Bei einer Mehrheit für die Umwandlung könnte die Umsetzung zum Schuljahr 2026 erfolgen.
Autor: mw/bb.