Kreis WAF / Beckum (mw). Das Jobcenter, das Gesundheitsamt (Kinder- und Jugendgesundheitsdienst, Sozialpsychiatrischer Dienst) sowie das Sozialamt (Pflege-Wohnberatung) des Kreises Warendorf haben Ende vergangenen Jahres das neue Verwaltungsgebäude am Dalmerweg in Beckum bezogen. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Berufskolleg des Kreises steht den rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nun ein modernes, dreigeschossiges Verwaltungsgebäude auf 1.900 qm Nutzfläche zur Verfügung. In einer umfassenden Pressemitteilung informiert die Kreisverwaltung über das Bauprojekt.
Der Neubau bietet dem Jobcenter neue Gestaltungsmöglichkeiten für moderne Beratungssituationen in speziellen Büros. Außerdem wird sich die Parkplatzsituation für Bürger aus umliegenden Ortsteilen und die Mitarbeiter verbessern. Am alten Standort waren die Bereiche aktive und passive Leistungen nach Stockwerken getrennt. Im Neubau hingegen verbessern durchmischte Etagen die Kooperation.
Bisher lag die Anlaufstelle Beckum seit 2005 an der Alleestr. 72–74. Die Räumlichkeiten waren zu klein geworden. Es gab keinen Besprechungs- sowie Sozialraum und in die zweite Etage führte nur eine Treppe, was der Barrierefreiheit zuwider lief. Darüber hinaus waren auch die sanitären Einrichtungen nicht im zeitgemäßen Umfang vorhanden. Zwar lag direkt vor der Tür eine Bushaltestelle, aber die Parkplatzsituation für Belegschaft und Leistungsberechtigte war mehr als nur angespannt.
Da auch das Gesundheitsamt des Kreises Warendorf in einer anderen Liegenschaft in Beckum untergebracht war, entwickelte das Hochbauamt des Kreises die Idee, auf einem kreiseigenen Grundstück die Dependancen der Kreisämter zentral zusammen zu fassen und damit auch Synergieeffekte in der Bewirtschaftung und Versorgung der Liegenschaft zu erzielen.
Landrat Dr. Olaf Gericke unterstrich beim ersten offiziellen Besuch des fertigen Komplexes mit Beckums Bürgermeister Michael Gerdhenrich, dass ihm Angebote der Kreisverwaltung vor Ort in den Städten und Gemeinden wichtig sind.
„Wir kommen zu den Menschen und bieten unsere Angebote des Jobcenters, des Gesundheitsamtes und der Pflege- und Wohnberatung vor Ort an. Die Bürgerinnen und Bürger sollen unsere Unterstützung an ihrem Wohnort erhalten. Jeder Bürger soll unkompliziert und schnell zu uns kommen können. Deshalb haben wir hier in Beckum ganz bewusst in ein neues Verwaltungsgebäude investiert“, so Dr. Gericke weiter.
„Der neue Gebäudekomplex mit drei Anlaufstellen an einem Ort bietet den Beckumerinnen und Beckumern sowie den Menschen aus dem Umland ein deutliches Plus beim Service. Die moderne Architektur trägt einen wesentlichen Teil dazu bei und ist ein klares Bekenntnis zum Standort Beckum“, meinte Bürgermeister Michael Gerdhenrich bei der Begehung.
Die Stadt Beckum hat die Baugenehmigung im März 2021 erteilt. Um das Ziel zu erreichen, wurde das Büro Architekten Spiekermann aus Beelen nach einem Architektenwettbewerb im August 2019 mit den Planungsaufgaben für den Neubau eines Bürogebäudes beauftragt. Die Gewerke wurden möglichst an Unternehmen aus der Region vergeben. So wurden Rohbau, Tiefbau, Haustechnik und Außenanlagen von Firmen aus Ahlen, Beckum und Oelde ausgeführt.
„Es ist uns wichtig, die Leistungsberechtigten in einer freundlichen und wertschätzenden Umgebung zu empfangen“, erklärt Sozial- und Gesundheitsdezernentin Dr. Anna Arizzi Rusche und ergänzt: „Um Menschen in Arbeit vermitteln zu können, wollen wir direkt vor Ort vertreten sein. Der Neubau am Standort Beckum verbessert unsere Arbeitsmöglichkeiten vor Ort immens.“
Beim Bau wurden höchste Energie-Effizienz-Standards eingehalten. Das Gebäude wird mit Erdwärme beheizt. Eine Öko-Strom betriebenen Sole-Wärmepumpe holt die Wärme aus dem Boden und beheizt die Räume im Winter über ein Heiz-Kühl-System, das in den Decken der Räume verbaut wurde und im Sommer die Räume auch kühlen kann. Modernste LED-Beleuchtung in allen Räumen sowie eine hocheffiziente Lüftungsanlage in innenliegenden Räumen ermöglichen einen CO₂-neutralen Gebäudebetrieb. Abgerundet wird das Energiekonzept durch eine Photovoltaikanlage, die in Kürze auf dem Flachdach installiert wird.
Nach Möglichkeit soll mit Termine gearbeitet werden, weil es damit faktisch keine Wartezeit mehr für den Leistungsberechtigten gibt und die Mitarbeitenden sich auf das Gespräch vorbereiten und somit besser beraten können. Natürlich wird aber in Notfällen niemand abgewiesen. Es kann allerdings eine Wartezeit dann nicht ausgeschlossen werden.
Darüber hinaus wird eine wertschätzende Atmosphäre geschaffen, etwa durch die Einrichtung von Spielecken und eine wertige Ausstattung, die eine bürger- und dienstleistungsorientierte Haltung auch äußerlich sichtbar macht.
Außerdem wird, z.B. durch die Einrichtung spezieller Beratungsbüros, die Kommunikation unterstützt und das Miteinander von Leistungsberechtigen und Verwaltung sowie die Erreichung von gemeinsamen Zielen unterstrichen.
Die Baukosten betrugen rund 5,25 Mio. Euro.
Quelle: PM Kreis WAF