Wadersloh (mw). Wie seit vielen Jahren begann das Vereinsjahr für die Kolpingjugend und die KLJB als gemeinsame Aktion in Wadersloh mit dem Einsammeln der ausgedienten Weihnachtsbäume im Ortskern von Wadersloh. Ab morgens waren die fleißigen HelferInnen unterwegs, stärkten sich zwischendurch mit einem Mittagessen im Pfarr- heim und sorgten dafür, dass ab späten Nachmittag die Gemeinde wieder „tannenbaumfrei“ war.
Spenden für die ehrenamtliche Arbeit konnten von den Bürgerinnen und Bürger überwiesen, am Tag der Aktion abgegeben oder in ausgestellten Spendendosen hinterlegt werden. Insgesamt kam in diesem Jahr die Rekordsumme von 3866,73 Euro zusammen. Davon gingen nun je 933,36 Euro an Kolpingjugend und Landjugend für Projekte innerhalb der eigenen Vereinsarbeit. 2.000 Euro kamen dem Projekt Familienhörbuch zugute.
In einem Dankesschreiben der in dem Projekt Tätigen nach Überreichung der Spendensumme heißt es: „Es ist etwas ganz Besonderes, wenn unser Projekt seine Kreise zieht und auch sehr junge Menschen, wie die Kolpingjugend und die Landjugend, berührt. Es verdeutlicht uns, dass unsere Arbeit für unterschiedlichste Generationen wichtig ist und wir sind dankbar, dass wir tatkräftig unterstützt werden. Das stärkt unser Team. Unser Dank geht an alle Unterstützenden da draußen, ganz gleich ob Sammelnde oder Spendende, die damit helfen, dass noch mehr schwer erkrankte Mütter und Väter ihre Lebensgeschichte für ihre Liebsten einsprechen und speichern können.“
Die Kolpingjugend und die KLJB Wadersloh bedanken sich ganz herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern, Helferinnen und Helfern und den Banken und Gewerbetreibenden für ihre Unterstützung, die maßgeblich dazu beiträgt, mithilfe der zusammenkommenden Spendensummen jedes Jahr wieder gemeinnützige Projekte unterstützen zu können.
Hintergrund: Familienhörbuch
Im Familienhörbuch kommen Menschen zu Wort, die ihre eigene Geschichte und ihre Lebenserfahrungen für ihre minderjährigen Kinder erzählen. Es sind unheilbar und lebensverkürzend erkrankte Mütter und Väter, die ihre Kinder auf dem Weg in ihr Erwachsenenleben nicht mehr begleiten können.
Auf Webseite des Projekts heißt es: „Die Erzählungen werden mit modernsten Techniken des Audiojournalismus dramaturgisch gestaltet. Nach dem Tod eines Elternteils unterstützen die Hörbücher die hinterbliebene Familie, vor allem die Kinder, bei der Trauerbewältigung und begleiten sie individuell.“ Das Familienhörbuch ist somit ein Zukunftsgeschenk für die Ohren, dass die Kinder ein Leben lang begleiten soll. Es gibt Antworten auf große und kleine Fragen wie „Mama, wann warst du das erste Mal verliebt?“ oder „Papa, was wolltest du als Kind werden?“.
Bisher wurden für mehr als 450 Kinder Familienhörbücher aufgenommen, die sich ausschließlich über Spenden finanzieren und für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kostenfrei sind. Ins Leben gerufen wurde das Projekt im Jahr 2019 von Judith Grümmer, Hörfunkjournalistin und Audiobiografin. Auch in der Gemeinde Wadersloh gibt es eine Familie, die das Angebot des Familienhörbuchs nutzt. In einem Familienhörbuch stecken ca. 100 Arbeitsstunden; die Kosten belaufen sich auf knapp 6.000 Euro. Mehr Infos gibt es unter www.familienhoerbuch.de (externer Link).
Quelle: Kolpingsfamilie Wadersloh, Fotos: mw/bb (1), Joachim Rieger (1)