Wadersloh mw/bb). Es waren viele Sternsinger am Samstag unterwegs. Fast genauso hell wie die mitgeführten Sterne und warmen Segenswünsche an den Haustüren war das strahlende Lächeln der Organisatoren. Kurz vor Weihnachten bestand vor allem für den Ortsteil Wadersloh die große Gefahr, dass die traditionelle Sternsingeraktion künftig mangels Teilnehmer nicht mehr stattfinden kann. Nach einem großen, medialen Echo und unzähligen WhatsApp-Status-Aufrufen glückte die Rettung: In Wadersloh machten sich rund 90 Sternsinger auf den Weg, um vorn Tür zu Tür Segenswünsche zu überbringen und Spendengelder für Kinder in Not zu sammeln.
Um 8.30 Uhr frühmorgens kamen die Familien in der Pfarrkirche St. Margareta zusammen. Erfreulich viele Kinder und Jugendliche, aber auch mehrere Erwachsenen-Gruppen fanden sich für die Aussendefeier und Segnung in der Kirche zusammen. In prächtigen Gewändern und mit Pappkronen treten sie in die symbolischen Fußstapfen der Heiligen Drei Könige und verkünden die Geburt Jesu Christi.
Für Diakon Martin Voß, hauptverantwortlich für die Koordination der Sternsingeraktionen, ein sichtlich bewegender Moment. „Ich hätte nie gedacht, dass wir noch so viele Menschen kurzfristig bewegen, uns zu unterstützen“, zeigte sich Voß überglücklich. Während der kurzen Aussendung verdeutlichte er, dass es nicht nur darum ginge, Spendengelder für das Kindermissionswerk zu sammeln, sondern vor allem auch darum, den Menschen Segenswünsche für das neue Jahr zu überbringen. „Diese große Botschaft ist mit das Wichtigste und hat uns drei Jahre lang gefehlt“, blickte Voß auf die Corona-Zeit und die damit verbundene Ersatzlösung mit dem Sternsinger-Drive-In zurück.
Das Dreikönigssingen gilt als größte Kinder-Solidaritätsaktion weltweit. Kinder helfen in rund 100 Ländern Kindern in Not. In diesem Jahr ist der Schwerpunkt dabei die Unterstützung von Hilfsprojekten für Kinder und Jugendliche in Amazonien.
Mit Kreide an der Wand oder per Aufkleber ist nun an vielen Wadersloher Haushalten der sichtbare Nachweis für den Besuch der Sternsinger an vielen Hauseingängen zu sehen. C+M+B lautet die Botschaft. Christus Mansionem Benedicat – Christus segne dieses Haus.
Der alte Brauch, der seit 2015 in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurde, hat auch in Wadersloh eine Zukunft. Das Engagement aller Beteiligten kann man daher nicht genug wertschätzen und sollte verbunden werden mit einem großen Dankeschön an alle helfenden Hände im Hintergrund und den Ehrenamtlichen in Königsgewändern. Eine schöne frohe Botschaft für den Auftakt des neuen Jahres.
Fotos/Text: B. Brüggenthies