Liesborn (mw). Welche neuen Antworten auf brandaktuelle Fragestellungen lassen sich mithilfe von Objekten aus der Sammlung finden? Dieser Frage geht das Museum Abtei Liesborn in der aktuellen Sonderausstellung „Ein kritischer Blick – Museale Sammlungsobjekte im Kontext aktueller Diskussionen“ nach, indem es Exponaten aus dem eigenen Bestand einen neuen Bezugsrahmen gibt. Die Ausstellung ist bis zum 11. Februar 2024 im Museum Abtei Liesborn zu sehen.
Die Natur als Vorbild und Inspiration ist bis heute beständiger Teil der Kunst, wie zahlreiche Werke des 20. und 21. Jahrhunderts aus der Sammlung darlegen. Doch gerade in den letzten Jahren wandelt sich der Blick der Gesellschaft auf die Themen Natur und Umwelt. Mit dem wachsenden Bewusstsein für den bedrohlich voranschreitenden Klimawandel wird der Gesellschaft ihre Verantwortung für den Erhalt dieser Erde immer klarer. Die Landschaftsmalereien bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts verweisen dabei auf einen früheren Zustand von Natur und Landwirtschaft, der heute mehr als Idealvorstellung, denn als gelebte Realität existiert.
Einen zweiten Schwerpunkt der Ausstellung stellen die bestickten Überhandtücher und Wandbehänge aus der Sammlung dar. Sie erzählen vom Leben der Frauen um 1900 und einer Geschlechtergesellschaft, deren Einflüsse bis in die heutige Zeit reichen. In Kooperation mit der Gleichstellungsstelle der Gemeinde Wadersloh werden außerdem Schlüsselszenen der Serie „Haus Kummerveldt“ (2023) gezeigt, die im modernen Punk-Pop-Stil den Alltag und die Emanzipation einer Adeligen zur Zeit des Deutschen Kaiserreichs vermitteln.
Die Sonderausstellung lädt zur Partizipation der Besucherinnen und Besucher ein. An verschiedenen Feedback-Stationen können sie ihre Meinungen zu Umweltmaßnahmen, Geschlechterrollen und aktuellen Themen im Museum äußern.
Quelle: PM Museum Abtei Liesborn