Liesborn (mw). Druckfrisch liegt das neue Liesborner Geschichtsheft mit dem Titel „Auf den Wegen ins Liesedorf – Geschichte(n) zur Mobilität in Liesborn“vor. Mit 92 Seiten hat das Heft einen bisher noch nie dagewesenen Umfang erreicht und eignet sich auch hervorragend als Geschenk für die kommenden Festtage.
Nachdem sich die letzten drei Ausgaben der Liesborner Geschichtshefte mit den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg beschäftigt haben, geht es im neuen Heft, der 38. Ausgabe dieser Reihe, um Geschichte(n) der Mobiltät. Der Titel „Auf den Wegen ins Liesedorf“ steht für ein variantenreiches Spektrum des Verkehrsgeschehens im Dorf und der näheren Umgebung. Die Mitglieder der Geschichtswerkstatt des Heimatvereins Liesborn e.V. Wilhelm Plümpe, Martin Rasche, Ekkehard Schulze Waltrup und Rudolf Winkelhorst haben mit dem Schriftleiter Bernd-Peter Kerkemeyer eine Fülle von Themen bearbeitet und reichlich bebildert zusammengestellt. Unterstützung fand das Team in den Gastautoren Klaus Luig und Ludger Rembeck.
Der Blick des Autoren-Teams fiel nicht nur auf die Mobilität der Menschen, die mit Verkehrsmitteln auf Straßen, Wegen und Schienen unterwegs waren. Es gibt auch Gegenstände, die ihren Standort verlassen haben und nach vielen Jahren wieder nach Liesborn zurückgekehrt sind. Besonders spektakulär waren die Reisen des Liesborner Evangeliars, die Bernd-Peter Kerkemeyer nachvollzieht und die von Klaus Luig beschriebene Rückkehr der Porträts der Liesborner Äbte. Ein weiterer Beitrag des Schriftleiters behandelt den Kunstpfad, der vom Wanderparkplatz an der Liesborner Straße zum Museum Abtei Liesborn führt und den Namen „Wege nach Liesborn“ trägt.
Der Standortwechsel einer alten Traditionsfirma, die aus der Bauerschaft an den Ortsrand gezogen ist, wird ebenso von Wilhelm Plümpe beschrieben wie der lange Weg von Stahlblechen für die Präsentation des Evangeliarraums. Bernd-Peter Kerkemeyer berichtet einer Bahnstrecke, die neue Möglichkeiten des Transports von Menschen und Gütern im vergangenen Jahrhundert bedeutete und in diesem Jahr zusammen mit der Liesborner Bahnhofsgaststätte 125 Jahre besteht. Andererseits wurde von Wilhelm Plümpe und Ekkehard Schulze Waltrup darübergeschrieben, wie die Realisierung von fortgeschrittenen Planungen im Falle der Autobahn A 47 verworfen wurde. Dass Mobilität auch ihre Schattenseiten hat, schreibt Bernd-Peter Kerkemeyer über die vielen Steinlaster, die noch bis in die 80er Jahre durch das Dorf fuhren und für die verzweifelt nach Umgehungen gesucht wurde.
In einem Bericht beschäftigt sich Ludger Rembeck damit zu zeigen, auf welchen Wegen Liesborn mit Energie versorgt wurde und wie ein Windrad als willkommener Stromversorger an die Waldliesborner Straße gekommen ist. Manchmal kamen auch ungebetene Gäste wie die Preußen, die 1802/03 in Liesborn anrückten, um die Auflösung des Klosters zu betreiben, was ihnen bekanntermaßen auch gelungen ist. Mit diesem Artikel lässt Bernd-Peter Kerkemeyer die Leser in die Geschichte des ehemaligen Klosters eintauchen.
Wilhelm Plümpe hat sich den unvergessenen 36 Liesborner Bürgern angenommen, die auf den Straßen ihr Leben verloren haben und denen in der Christopherus-Kapelle an der Ecke zur Osthusener Straße gedacht wird. Und schließlich dürfen beim Thema „Auf den Wegen ins Liesedorf“ die Brieftauben nicht fehlen, die von weit her ihren Weg durch die Lüfte in den heimischen Schlag finden. Dem Verein „Auf zum Liesebach“ sind seit über 70 Jahren die Taubenfreunde verbunden, wie Martin Rasche herausgefunden hat.
Ab sofort ist das Heft im Schreibwarengeschäft Nienaber an der Königstraße in Liesborn erhältlich. Es bietet sich als Weihnachtsgeschenk oder kleine Aufmerksamkeit für Verwandte, Freunde und Bekannte an.
Quelle: Bernd-Peter Kerkemeyer (Heimatverein Liesborn)