Wadersloh/Liesborn (mw/bb). In einem aktuellen Beitrag der Oelder Zeitung „Glocke“ wird unter dem Titel „Wadersloh: Die Sternsinger-Aktion droht zu sterben“ (Online-Beitrag vom 11.12., ohne Bezahlschranke abrufbar) ein mögliches Ende der traditionellen Sternsingeraktion in den Ortsteilen Wadersloh und Liesborn gesehen. Der Artikel befasst sich mit den Schwierigkeiten, genügend Teilnehmende für die Sternsingeraktion zu finden. Das ist sicherlich besorgniserregend. Es zeigt, dass Traditionen manchmal an Popularität verlieren können. Dennoch gibt es durchaus Hoffnung und Möglichkeiten, diese schöne Tradition zu retten und sogar neu zu beleben. Ein Kommentar.
Zunächst einmal gibt es Entwarnung: Sterben wird die Aktion ganz sicher nicht. Diakon Martin Voß, verantwortlich für die Organisation der Stersingeraktion, möchte vor allem wachrütteln mit diesem Hilferuf, sagte er im Gespräch mit MW. Es ist doch als ermutigend anzusehen, dass im Nikolausdorf Diestedde die Aktion offenbar noch gut funktioniert. Dies könnte ein Ansatz sein, von dem man lernen könnte. Was macht Diestedde anders?
Eine offensichtliche Lösung könnte die Öffnung der Aktion für alle Altersgruppen sein. Wenn sich Erwachsene in Wadersloh und Liesborn anmelden, könnte dies ein Zeichen dafür sein, dass es ein breiteres Interesse an der Teilnahme gibt, das bisher vielleicht nicht voll ausgeschöpft wurde. Durch die Einbeziehung von Erwachsenen könnte die Sternsingeraktion eine neue Dynamik erhalten und möglicherweise auch jüngere Teilnehmerinnen und Teilnehmer anziehen, die durch das Engagement der älteren Teilnehmer motiviert werden. In Diestedde gibt es übrigens schon seit Jahren „erwachsene“ Sternsinger. Aber: Die Sternsinger-Aktion ist ganz bewusst eine Aktion von Kindern für Kinder. Die Erwachsenen könnten aber vielleicht zeitlich begrenzt die Lücken füllen, bis es wieder ausreichend genug Teilnehmer gibt. „Drive-In“ statt von „Haus zu Haus“? Das war in der Corona-Zeit okay. Aber es geht ja vor allem darum, dass die Sternsinger von Haus zu Haus ziehen und die Segenswünsche konfessionsübergreifend überbringen. Also bitte weiterhin durch die Straßen ziehen!
Zudem könnte eine verstärkte Werbekampagne helfen, das Bewusstsein und das Interesse an der Sternsingeraktion zu steigern. Alle lokale Medien, Schulen, Vereine, die Kirchengemeinde und vor allem die sozialen Netzwerke sind hier gefragt. Eine moderne Herangehensweise an die „Werbung“ könnte besonders bei jüngeren Generationen auf Interesse stoßen und das „Sternsingen“ wieder zu einem Trend machen.
Um Gruppen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen neugierig zu machen, könnten die Info-Veranstaltungen aufgepeppt oder sogar Workshops angeboten werden, die die Geschichte und Bedeutung des Sternsingens hervorheben.
Und warum schafft man nicht einfach noch ein paar Anreize, um die Teilnahme etwas attraktiver zu machen? Dies könnte in Form von einer Teilnehmer-Urkunde als Anerkennung oder sogar eine nachhaltige Sternsinger-Party am Ende der Aktion sein (die Pfarrheime in Wadersloh und Liesborn sind ausreichend groß dafür, Pfarrer Klüsener könnte zusätzlich wieder seine Gitarre mitbringen und 1–2 Dankeschön-Hits beisteuern). Im Vordergrund sollte stehen, ein freudiges Erlebnis mit der Aktion zu verbinden. Dann wäre die Aktion ein Selbstläufer. Kinder für Kinder! Das muss wieder salonfähig werden! Sofort!
In den Wadersloher Ortsteilen gibt es viele Traditionen, die unserer Dörfer einzigartig machen. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, dass diese Besonderheiten erhalten bleiben! Trotz der aktuellen Herausforderungen, mit denen die Sternsingeraktion sich konfrontiert sieht, bestehen viele Chancen, diese großartige Tradition zu erhalten und für zukünftige Generationen zu bewahren: Mit Kreativität, Gemeinschaftssinn und Engagement kann die Sternsingeraktion auch im Jahr 2024 ein Erfolg werden. Also ran an die Telefone und einfach dieses Jahr beweisen, dass soziales Engagement in Form von „Sternsingen“ richtig cool ist (das Leitwort lautet übrigens: „Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit“) und zu einer LEBENDIGEN Gemeinschaft beiträgt.
Anmeldungen Wadersloh:
Maria Selke, Tel. 02523-936168 und Diakon Martin Voß, Tel. 02523-940195
Anmeldungen Liesborn:
Christiane Eickerling, Tel. 02523-8773.
Ein Kommentar von B. Brüggenthies