Wadersloh/Liesborn (mw/bb). Der Hauptausschuss der Gemeinde Wadersloh hat am Dienstag (5.12.) eine bedeutende Entscheidung über die Zukunft einer historischen Hofanlage, gelegen zwischen Liesborn und Cappel an der Lippstädter Straße, vertagt. Die einzigartige Anlage, bestehend aus einem Haupthaus aus längst vergangener Zeit und weiteren Gebäuden, errichtet in den 1990er-Jahren vom Liesborner Architekten Norbert Heckenkemper, steht im Zentrum einer kontroversen Debatte.
Schon bei einer Ortsbegehung und Erstberatung zu dem Thema entflammte eine hitzige Diskussion über einen möglichen Denkmalschutz der gesamten Anlage. Die Kernfrage drehte sich dabei um die Nebengebäude, die ohne Baugenehmigung errichtet wurden, und ob sie neben dem Haupthaus ebenfalls unter Denkmalschutz gestellt werden sollten. Der Kreis Warendorf rät der Gemeinde Wadersloh von einer Unterschutzstellung ab, da einige der Gebäude ohne Genehmigung errichtet wurden und dies zu einem rechtswidrigen Verwaltungsakt führen könnte. Ein geplanter Ortstermin mit mehreren Behörden im neuen Jahr und die politische Beratung im Februar 2024 sollen weiteren Aufschluss geben.
Die CDU-Mehrheitsfraktion zeigt sich kritisch: Klaus Grothues, Ratsmitglied der CDU, äußerte seine Verwunderung über das Vorgehen und wies auf die grundsätzliche Zustimmung der CDU- und FDP-Fraktionen zum Beschluss hin. SPD und FWG hatten bereits in der ersten Beratung Bedenken bezüglich der baurechtlichen Situation und der Denkmalwürdigkeit der Nebengebäude geäußert. Im schlimmsten Fall könnte sogar ein Teilabriss drohen.
Die Entscheidung über die historische Hofstelle bleibt somit ein heißes Thema in der Gemeinde Wadersloh, mit möglicherweise weitreichenden Konsequenzen für die Zukunft der Hofanlage. Im Frühjahr 2024 gibt es Gewissheit, ob die Anlage in ihrer jetzigen Form für die Nachwelt erhalten bleiben kann.
Fotos/Text: mw/bb.