Diestedde (mw/bb). Im Nikolausdorf Diestedde ist die Zeit vom 1. Adventswochenende bis zum heutigen 6. Dezember eine Festwoche im Zeichen von Sankt Nikolaus. Nachdem man dem himmlischen Besucher bereits am vergangenen Sonntag einen herzlichen Empfang geboten hatte, ließ es sich der Heilige Mann nicht nehmen, ein weiteres Mal in „sein“ Dorf zu kommen. Mit dem Einsetzen der Dämmerung machten sich am Vorabend des Nikolaustages viele Familien in Diestedde auf den Weg zum traditionellen Nikolausumzug. Der alljährliche Laternenumzug mit Stargast ist – zumindest gefühlt seit dem Jahr 1136 – ein fester Bestandteil der vorweihnachtlichen Tradition.
Der Umzug, der um 17.00 Uhr am Geschäft Wächter-Miele an der Langen Straße seinen Anfang nahm, bot ein spektakuläres Bild: Die Fackelträger der Freiwilligen Feuerwehr des Löschzugs Diestedde gingen voran und erleuchteten zusammen mit den zahllosen Laternen den Weg von Wächter über die Lange Straße bis zur Nikolauskirche. Das Blasorchester Diestedde (BOD) begleitete den Zug mit festlichen Melodien, was die festliche Stimmung noch verstärkte.
Die Ankunft an der Kirche markierte den Höhepunkt des Abends: Hier wurde die Geschichte des heiligen Nikolaus lebendig erzählt, was insbesondere bei den jüngsten Teilnehmern für leuchtende Augen sorgte. Umgesetzt wurde das kleine Theaterstück von den Kommunionkindern unter Leitung von Pastoralreferentin Elke Wibbeke.
„Wie gut, dass es nicht nur die Dunkelheit gibt, sondern auch das Licht“, fasste St. Nikolaus anschließend den stimmungsvollen, gemeinsamen Fußweg durch die Dunkelheit zusammen, der von den Fackeln, Laternen und geschmückten Adventsfenstern an der Langen Straße erhellt wurde. Begeistert zeigte sich der Besucher auch über den prächtigen Adventskranz in der Kirche, der von Sigrid Berkensträter und weiteren Helferinnen gebunden wurde. „Dunkelheit gibt es a aber auch im übertragenen Sinne“, führte Nikolaus fort. „Menschen, die in großer Not gewesen sind, sagen nicht selten: Da war plötzlich eine große Dunkelheit in mir und um mich herum. Doch zum Glück gibt es das Licht im übertragenen Sinn. Es leuchtet immer dann, wenn Menschen Gutes tun, sich für andere einsetzen und gegen Ungerechtigkeiten und die Not ankämpfen.“ Als Nikolaus ermutigte er die Kinder, zu Lichtträgern in der Welt zu werden, z. B. bei der kommenden Sternsingeraktion.
Ein weiterer Höhepunkt für die Kinder war die Verteilung des Stutenkerls. Zuvor dankte St. Nikolaus noch den Feuerwehrkameraden, der Polizei und dem DRK Bereitschaft Diestedde für die Gewährleistung der Sicherheit während des Umzugs. Ein großes Dankeschön ging zudem an die Musikerinnen und Musiker vom Blasorchester (Leitung: Verena Steinbrink), den Damen vom Gemeindeausschuss für die Vorbereitung sowie Familie Miele für das Schmücken der Kirche.
Der Nikolausumzug in Diestedde ist nicht nur ein Fest der Freude und des gemeinschaftlichen Miteinanders, sondern auch ein lebendiger Ausdruck der Nikolaus-Tradition in Diestedde. Und die gibt es immerhin schon seit fast 888 Jahren (in 2024 wird groß gefeiert). Dieses Jahr war der Nikolausumzug erneut ein Beweis dafür, dass diese Tradition lebendig gehalten wird.
Fotos/Text: mw/bb.