Wadersloh (mw/bb). In der Gemeinde Wadersloh wird aktuell über die mögliche Einführung einer kleineren Restmülltonne mit einem Volumen von 60 Litern diskutiert. Diese Idee entstand nach einer Sitzung des Umweltausschusses im August 2022, in der über eine Anpassung der Vertragsbedingungen für den Neuvertrag ab 2026 beraten wurde. Das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen wies die Gemeinde darauf hin, dass laut Landeskreislaufwirtschaftsgesetz Anreize zur Abfallvermeidung und -trennung in der Abfallgebührensatzung vorgesehen sein sollten.
Die Verwaltung schlägt vor, die 60-Liter-Tonne als Alternative zu den bisherigen 120- und 240-Liter-Tonnen einzuführen. Dies basiert auf dem aktuellen Abfallvolumen von etwa 4 Litern pro Person und Woche, im Gegensatz zu den von der Musterabfallsatzung des Städte- und Gemeindebundes empfohlenen 15 Litern. Etwa 60 Prozent der Haushalte in Wadersloh bestehen aus drei oder weniger Personen und könnten daher von der kleineren Tonne profitieren. Es wird geschätzt, dass etwa 50 Prozent der Haushalte, die derzeit eine 120-Liter-Tonne nutzen, auf das kleinere Modell umsteigen würden.
Trotz des Vorschlags gab es im Umweltausschuss am Montagabend Bedenken und eher gemischte Reaktionen von den politischen Fraktionen. Während die FWG den Vorschlag prinzipiell unterstützte, äußerte die SPD Bedenken wegen der häufigen Fehlwürfe bei der Abfallentsorgung. Das aktuelle System habe sich bewährt und solle beibehalten werden. Man werde dem Antrag nicht folgen, kündigte Olaf Smyczek an. Die FDP befürchtete, dass die Einführung der kleineren Tonne zu mehr wilden Müllkippen und steigenden Kosten führen könnte: „Wir sehen das kritisch. Die Logistik bleibt im Prinzip gleich. Die Kosten bleiben“, sagte Oliver Weinekötter. Die CDU meldete ebenfalls noch Beratungsbedarf an. Eine endgültige Entscheidung soll im Hauptausschuss am 5. Dezember getroffen werden.