Kreis Warendorf (mw). Mehr als 80 Schulleiterinnen und Schulleiter aus dem Kreis Warendorf kamen zu einer Dienstbesprechung im Warendorfer Paul-Spiegel-Berufskolleg zusammen. Dabei ging es u.a. um den weiterentwickelten Notfallordner für schulische Gewaltprävention und Krisenintervention. Zudem gab es eine Informations- und Arbeitsphase zu Schutzkonzepten gegen sexualisierte Gewalt.
Silke Scheerer (Bezirksregierung Münster) und Martin Wellnitz (Schulamt für den Kreis Warendorf) begrüßten gemeinsam mit Schulleiter Udo Lakemper die Anwesenden. „Wir werden heute wertvolle Informationen und Impulse für die Arbeit in den Schulen erhalten“, kündigten sie schon zu Beginn des Thementages an.
Maike Ostrop, Leiterin der Schulpsychologischen Beratungsstelle des Kreises Warendorf, stellte die Neuerungen des Notfallordners vor. Eine der Kernbotschaften war, Krisen immer gemeinsam im Team zu bearbeiten. „Das Tolle ist, dass man sich hier im Kreis Warendorf gegenseitig kennt und unterstützt. Es ist in schulischen Krisen sehr wertvoll, zu wissen, wer einem außerhalb der eigenen Schule noch zur Seite stehen kann“, so Maike Ostrop.
Einen Impulsvortrag zu sexualisierter Gewalt und Unterstützungsmöglichkeiten hielten Christa Kortenbrede und Thorn Leonhardt von der Fachstelle Schutz im Kreis Warendorf. Die Fachstelle Schutz vor sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend ist Anlaufstelle für alle im Kreis Warendorf, die zum Thema sexualisierte Gewalt Informationen, Hilfe und Unterstützung suchen. Neben dem Wissen über das Thema und einem schuleigenen Konzept ist die Haltung eine wichtige Komponente. „Kein Mensch und keine Institution kann sexuelle Gewalt alleine beenden“, betonte Christa Kortenbrede. Die Arbeit im Team sei hier eine wichtige Voraussetzung, aber darüber hinaus bedürfe es auch immer der Vernetzung und Kooperation.
Um die Entwicklungsgeschichte und die Bestandteile der Schutzkonzepte ging es im Vortrag von Antje Görges von der Schulpsychologischen Beratungsstelle. Bereits seit 2017 begleitet die Beratungsstelle Schulen bei der Entwicklung von Schutzkonzepten gegen sexuelle Gewalt. Seit dem 16. Schulrechtsänderungsgesetz muss jede Schule ein Schutzkonzept gegen sexuellen Missbrauch erstellen.
In den folgenden Workshops konnten sich die Schulleitungen mit ausgewählten Praxisbeispielen verschiedener Schulformen auseinandersetzen oder Angebote der Schulpsychologischen Beratungsstelle wählen. Ergänzt wurde diese Phase um den Workshop „Abläufe im Kinderschutz“, den Daniel Bögge vom Amt für Jugend und Bildung leitete. Zwischen den Vorträgen und Workshops standen die Polizistinnen Sandra Bothe und Martina Stronczek vom Kommissariat Prävention den Anwesenden für weitere Informationen im Umgang mit Krisen zur Verfügung.
Quelle: Kreis WAF