Wadersloh (mw). Mit dem alten Bergmanns-Gruß „Glück auf“ reisten die Teilnehmer der CDU Senioren-Union Wadersloh am 18. Oktober bei optimalem Herbstwetter, in das Zentrum des ehemaligen Ruhrkohlebergbaus nach Essen. Der vollbesetzte Reisebus startete um 10 Uhr vom Rathausplatz in Wadersloh. In dem Zollvereins-Restaurant „The Mine“ wurde eine Mittagspause eingelegt. Gestärkt trafen sich dann alle Teilnehmer um 14 Uhr zu den Führungen.
In vier Gruppen wurden die Besucher über das Gelände geführt. Davon wurden zwei Gruppen von zwei ehemaligen Steigern begleitet, die auch manch lustige Geschichten zu erzählen hatten. Eine weitere Gruppe unternahm eine Panoramabus-Rundfahrt durch das riesige etwa 5 km2 große Zechen- und Kokerei Gelände.
Die Zeche Zollverein ist ein riesiges Industrie- und Architektur-Denkmal, das 1986 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Dadurch wurden die monumentalen Industriebauwerke und die seltene Industriearchitektur vor dem Abriss geschützt. Der Unternehmer Franz Haniel errichtet 1847 den ersten Schacht im Essener Norden. Grund waren die mächtigen Fettkohle-Vorkommen im Untergrund. Bereits 1851 wurden 13000 t Steinkohle im Jahr gefördert. 40 Jahre später waren es bereits 1 Million t Steinkohle. Die letzte Schachtanlage wurde um 1930, nach zuvor 11 Schachtanlagen, gebaut. Es war der Schacht 12, der heute noch das prägende Bild der Zeche Zollverein ist und der auch besichtigen werden. Konnte. Die Schachtanlage der Zeche Zollverein war ein industrieller Hochleistungskomplex mit weitgehend automatisierten Arbeitsabläufen. Täglich wurden 23000 t Kohle aus einer Tiefe von 1000 m gefördert und verarbeitet.
Die benachbarte Kokerei Zollverein wurde um 1960 gebaut. Täglich wurden 10000 t Kohle verarbeitet zu Koks und den Nebenprodukten Ammoniak, Benzol und Teer. Über und unter Tage waren ca.10000 Bergleute im vollkontinuierlichen Schichtdienst tätig. Ende 1986 wurde die Zeche Zollverein geschlossen, 1993 wurde die Kokerei dann ebenfalls stillgelegt. Die Zeche Zollverein ist ein riesiges Industrie- und Architektur-Denkmal, das 1986 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Im Jahr 2001 wurde die „Zeche Zollverein“ zum UNESCO-Welterbe erklärt.
Von der Industrie zum Tourismusort
Heute wird das Gelände und werden die Bauwerke touristisch genutzt. Zahlreiche Freizeitaktivitäten wie Kunst, Unterhaltung, Konzerte und Sportevents finden im Lauf eines Jahres statt. Im Gebäude der ehemaligen Kohlenwäsche ist das Ruhrmuseum untergebracht. Der Schacht 12 wird auch heute noch zu Kontrollen des Schachtes und zur Grundwasser-Überwachung befahren.
Die Teilnehmer lernten den Weg der Kohle durch die Produktionsanlagen kennen. Beginnend vom Schacht, die die Rohkohle aus der Tiefe nach oben förderte, über die Wipperhalle, in der die Rohkohle ankam, bis zur Kohlenwäsche, die sie in Form verschiedener Kohleprodukte verließ. Auf diesem Weg wurden die eindrucksvollen Maschinen vorgestellt und erklärt. Alle bekamen einen Einblick in die mühevolle Arbeit der Bergleute und den schwierigen Arbeitsumgebungen der Bergleute.
Vom Dach der Kohlenwäsche konnte man den Blick über das gesamte UNESCO-Welterbe genießen. Die benachbarten Zechen- und Industrieanlagenanlagen, die Schalke-Arena, das Centro Oberhausen waren gut zuerkennen. Informationen zu Architektur und Wandel zum heutigen Welterbe runden die zweistündige Führung ab. Jeder erholte sich von dem anstrengenden Treppensteigen und Fußmärschen in der umliegenden Gastronomie. Gegen 17 Uhr wurde die Heimreise mit vielen neuen Eindrücken angetreten.
Quelle: Die Erstellung des Textes hat Theo Grosse-Frie übernommen.
Die Pressearbeit erfolgte durch Elisabeth Lütke-Stratkötter von der Senioren-Union. Vielen DANK!
Fotos: privat