Wadersloh (mw/bb). Hochspannung bei der groß angelegten Herbstabschlussübung des Löschzugs Wadersloh der Freiwilligen Feuerwehr. 32 Kameradinnen und Kameraden der Rettungskräfte des Löschzugs, der Jugendfeuerwehr und ein Notarzt-Team meisterten am Samstagnachmittag auf der Benteler Straße gemeinsam ein gefährliches Übungsszenario mit verschiedenen Rettungssituationen. Das Szenario der Simulation klang wie eine Horrorvorstellung: Ein Gefahrguttransporter gerät außer Kontrolle und zog eine Kettenreaktion auf der Benteler Straße nach sich. Durch den ohnmächtigen Fahrer kam es zum Ausbrechen des LKW in den Gegenverkehr. Direkt auf Höhe von Getränke Heinrich kam es dann zu einer schweren Kollision. Ein PKW-Fahrer konnte nicht mehr ausweichen und krachte frontal in einen Radlader, der gerade den Getränkemarkt belieferte.
Innerhalb von nur wenigen Minuten waren die alarmierten Rettungskräfte vor Ort. Einsatzleiter Magnus Selke koordinierte den Großeinsatz und hatte dabei – wie alle Feuerwehrleute – alle Hände voll zu tun. Der Löschzug Wadersloh machte sich mit schwerem Atemschutz und Spezialgeräten an die Arbeit, um die verunfallten Personen zu bergen. Eine große Gefahr ging dabei von dem unbekannten Gefahrengut aus. Der Umgang damit erforderte höchste Vorsicht. Im Ernstfall hätte die Feuerwehr Wadersloh zusätzlich die auf ABC-Einsätze spezialisierten Kräfte aus Ahlen angefordert. Parallel dazu wurde mit der Bergung der Insassen aus dem PKW und dem Radlader begonnen. Hier kam die Rettungsschere zum Einsatz, um die eingeklemmten Opfer aus ihren Fahrzeugen zu befreien und zu versorgen.
Zum Abschluss der Übung zeigten sich der Feuerwehrleiter Michael Linnemann, Zugführer Boris Molitor und Einsatzleiter Magnus Selke zufrieden. In einer Abschlussbesprechung wurde alles genau analysiert. Für den Ernstfall sieht sich die Feuerwehr gut gerüstet. Die regelmäßigen Übungen und insbesondere die Herbstabschlussübung dienen dem Training – auch von vermeintlich ungewöhnlichen Szenarien. „Wir hoffen natürlich, dass niemals ein Gefahrguttransporter direkt im Ort verunglückt. Aber man muss immer mit allem rechnen, daher üben wir neben Brandbekämpfung und Menschenlebenrettung auch den Umfang mit ABC-Spezialausrüstung“, so die Feuerwehrleute.
Die Herbstabschlussübung wurde von zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauer beobachtet. Bereits im letzten Jahr hatte sich die Moderation der einzelnen Vorgänge bewährt. In diesem Jahr übernahmen Felix Pöppelbaum und Lukas Fliegel die Öffentlichkeitsarbeit per Sprachdurchsagen und machten so die Arbeit der Feuerwehr noch greifbarer. Um die Simulation besonders realistisch zu gestalten, ließen sich die Rettungskräfte auch nicht von dem Wolkenbruch aus der Fassung bringen. Aber im Ernstfall kann man sich das Wetter ja nun auch nicht aussuchen.
Impressionen von der Herbstabschlussübung in Wadersloh
Fotos/Text: mw/bb.