Wadersloh (mw/sjk). Die Gemeinde Wadersloh lud kürzlich aus aktuellem Anlass zu einem öffentlichen Eltern-Informationsabend zum Thema „Drogenprävention“ ins Pfarrheim in Wadersloh ein. Die Gemeindeverwaltung kooperierte bei der Veranstaltung mit dem Amt für Jugend und Bildung des Kreises Warendorf sowie der Kreispolizeibehörde Warendorf und der Sucht- und Drogenberatungsstelle quadro Beckum/Oelde, um für Themen Drogen und Alkohol zu sensibilisieren. Die verantwortlichen Mitarbeitenden der Beratungsstellen beim Kreis Warendorf gaben dabei umfassende Einblicke in die Suchtvorbeugung, gesetzliche Bestimmungen und informierten über Unterstützungsangebote.
Rund 20 Interessenten folgten den Ausführungen der Referentinnen Martina Stronczek (Kreispolizeibehörde Warendorf -Kriminalprävention/Opferschutz) und Veronika Stemick (quadro Sucht- und Drogenberatung Beckum/Oelde), die nach der Begrüßung durch Daniel Bögge vom Amt für Jugend und Bildung durch den Abend führten. Martina Stronczek informierte zunächst über das Thema Rauchen. Besorgniserregend sind die Zahlen der Statistik. 10 Prozent der befragten Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren haben schon mal Drogen getestet. 2 Prozent konsumieren regelmäßig. Im Alter von 18 bis 25 Jahren haben schon 47 Prozent der Befragten Drogen getestet, 8 Prozent konsumieren regelmäßig. Der größte Anteil an illegalen Drogen ist Cannabis, die Tendenz sei weiter steigend.
Zur Entstehung von Suchtverhalten bei jungen Menschen führe der Weg vom Genuss über Drogenmissbrauch zur Abhängigkeit. Jugendliche greifen zu dem, was sie gerade brauchen, z. B. bei Stress zu einer Droge, die ruhiger machen soll oder bei Partys zu Stoffen, die länger wachhalten. Die große Gefahr: Je jünger eine Person ist, desto schneller kann sich eine Sucht entwickeln, da der Körper und das Gehirn noch reifen.
Die Referentinnen stellten heraus, dass der Verstoß des Jugendschutzgesetzes eine Ordnungswidrigkeit darstellt. Der Verstoß des Betäubungsmittelgesetzes wird mit Geldbußen oder Freiheitsstrafen geahndet. Bei einer Strafverfolgung durch die Polizei werden meist viele Personen kontaktiert. Eine Anzeige wirkt zunächst auf Betroffene sehr bedrohlich, allerdings kann eine Anzeige dem Betroffenen auch helfen, weil die Eltern informiert werden. Jugendamt und Drogenberatung können dabei unterstützen können, von den Drogen wegzukommen.
Zu möglichen Risikofaktoren, die zu einer Abhängigkeit führen können, zählen Schwierigkeiten in der Familie oder mit Freunden, Leistungsdruck, geringes Selbstbewusstsein oder auch Einsamkeit. Zu Schutzfaktoren zählen wiederum wertschätzende Zuwendung, positive Beziehungen, Bildung von positiven Fähigkeiten, gemeinsame Wertvorstellungen, die Fähigkeit, Konflikte zu lösen und soziale Unterstützung. Eltern sollen nach Möglichkeit das Selbstbewusstsein ihrer Kinder stärken, aufmerksam dem Kind gegenüber sein, ein gutes Vorbild sein, Aufklärung betreiben oder den Kindern Hobbys anbieten.
Präventionsprogramme:
- Infococktail | externer Link
- Alkoholparcours | ext. Link
- Methodenkoffer Cannabis – „stark statt breit“ | ext. Link
- Drugcom | ext. Link
Beratung zu generellen Erziehungsfragen vom Amt für Jugend und Bildung:
Sprechstunde immer mittwochs von 14 bis 16 Uhr im Rathaus Wadersloh | Ansprechpartner Kreisjugendamt (ext. Link)
Foto/Text: Sarah-Jane Kammermann