Wadersloh (mw). Die Sommerferien sind vorbei und für viele junge Menschen beginnt in diesen Tagen mit dem Wechsel von der Grundschule auf die weiterführenden Schulen ein neuer Lebensabschnitt. Am Gymnasium Johanneum gibt es für die 65 neuen Fünftklässler („Sextaner“) ein besonderes Ritual am ersten Schultag: die älteren Schülerinnen und Schüler begrüßen ihren neuen Mitschülerinnen und Mitschüler mit einem Luftballon-Spalier.
Zur Begrüßung trafen sich alle zunächst zur gemeinsamen Messe in der Pfarrkirche St. Margareta. Alle neuen Schülerinnen und Schüler, Eltern und Angehörige beginnen den neuen Lebensabschnitt mit einem feierlichen gemeinsamen Gottesdienst. Anschließend werden die „Neuankömmlinge“ durch ein buntes Spalier am Straßenrand zu ihrer neuen Schule geleitet.
Wie es seit Jahren Tradition ist, pflanzt der Schulleiter mit tatkräftiger Unterstützung einiger neuen Sextaner, wie auch hilfsbereiten Eltern einen Baum auf dem Gelände vor dem Altbau. Für Wolfram Wenner, der zum 1. August das Amt des Schulleiters von Hans-Jürgen Lang übernahm, war es somit auch eine Premiere. In diesem Jahr wurde ein Pflaumenbaum gewählt. Er soll ebenso wie die neuen Schülerinnen und Schüler in den nächsten Jahren wachsen und reifen. Der nächste Treff war auf dem Schulhof. Die Fünftklässler hatten alle einen Luftballon erhalten. Diese Ballons wurden dann zeitgleich als Symbol „freigelassen“ und stiegen in den Himmel. Versehen mit den Wünschen und Gedanken. Danach ging es dann in die bereits vor den Ferien eingeteilten Klassenräume, in denen die frisch gebackenen Sextanerinnen und Sextaner bereits von ihren neuen Klassenlehrern erwartet wurden.
Die Eltern konnten sich bei einer Tasse Kaffee in der Cafeteria über das soeben Erlebte austauschen und sich auch kennenlernen. Dort wurden dann auch die iPads ausgegeben, die am Gymnasium Johanneum zur Vollausstattung gehören. Ein besonderer Tag für alle Schülerinnen und Schüler und ihre Familien. Ab Donnerstag beginnt dann auch für sie der reguläre Schulalltag.
Thomas Engstler geht nach 32 Jahren in den Ruhestand
Wadersloh (mw/bb). Für die einen hat der Schulalltag gerade erst begonnen, für andere ist er vorbei. Das frühe Aufstehen ist für Thomas Engstler nun Geschichte. Nach 32 Jahren im Schuldienst geht es für den Lehrer für katholische Religion und Deutsch in den Ruhestand. Vor den Sommerferien unterrichtete Thomas Engstler ein letztes Mal und wenige Tage vor dem Beginn des neuen Schuljahres feierte er am Johanneum seinen Ausstand mit Familie, Freunden und Wegbegleitern.
Nach seinem Examen im Jahr 1989 lehrte der aus Coesfeld-Lette stammende Pädagoge zunächst zwei Jahre an einer Waldorfschule. In den heutigen Zeiten mit Lehrermangel kaum vorstellbar, aber damals keine Seltenheit: Rund 200 Bewerbungen schrieb Thomas Engstler von Münster aus flächendeckend auf der Suche nach einer neuen Anstellung. Eine positive Rückmeldung kam aus Wadersloh. Mehr als drei Jahrzehnte Unterrichtstätigkeit am Gymnasium Johanneum schlossen sich an.
„Zu den Höhepunkten zählten immer die Abiturfeiern, vor allem auch die meiner eigenen Kinder“, so Engstler. Besonders am Herzen lag Engstler die Schulseelsorge. „In sehr guter Erinnerung werde ich aber auch die Fahrten zum Bistumsjubiläum und nach Assisi behalten“, sagt der Neu-Pensionär. Legendär im Kollegium bleibt eine Adventsaktion, bei der kurzerhand eine komplette Haltestelle in der Aula aufgebaut wurde. „Meine Schulzeit hat mir immer Spaß gemacht“, so der Religions- und Deutschlehrer. Unvergesslich wird auch der Einsatz für die Partnerschaft des Johanneums mit Ruanda zu Beginn der 2000er-Jahre bleiben. Rund 100.000 Euro Spendengelder hatte die Schule seinerzeit u.a. an den traditionellen „Franziskustagen“ gesammelt.
„Als Unterstufenkoordinator habe ich mich immer über das Engagement der Eltern gefreut und vor allem fühlte ich mich Dank der kollegialen Zusammenarbeit immer gut aufgehoben an der Schule. Rückblickend war es eine tolle Zeit und ich habe meinen Traumberuf gefunden.“ Für die nun anstehende schulfreie Zeit wird sich Thomas Engstler vor allem Zeit für die Familie nehmen. Auch Radfahren und Arbeit im Garten sind geplant. So ganz ohne das Johanneum geht es dann aber doch nicht: „Die ehrenamtliche Arbeit am Jahresbericht werde ich mit meiner Kollegin Sandra Hampel weiterhin gerne wahrnehmen“, sagt der Lehrer.
Fotos: W. Müller (7), mw/bb (1)