Liesborn/Wadersloh/Diestedde (mw/bb). Die Energie- und Klimagenossenschaft „UEW“ blickt auf ein erfolgreiches Genossenschaftsjahr 2022 zurück. Bei ihrer Mitgliederversammlung trafen Vorstand, Aufsichtsrat und Mitglieder am Dienstag im Klosterhof zusammen, um gemeinsam einen Blick auf die Projekte im Vorjahr zu werfen. Viel wichtiger aber: Der Blick in die Zukunft. Die UEW stellte gleich mehrere große Projekte vor, die die Wadersloher Ortsteile in Sachen regenerativer Energie und Klimaschutz weiter nach vorne bringen sollen.
Dipl.-Ing. Ludger Rembeck und Dr. Torsten Winkelnkemper begrüßten als Vorsitzende der UEW eG den Aufsichtsrat und eine große Zahl an Mitglieder im Saal des Klosterhofs. Die Agenda der Genossenschaftsversammlung war breit aufgestellt und sah nicht nur die Berichte des Vorstands, wie die Vorlage des Jahresabschlusses, Entlastungen und Neuwahlen vor, sondern auch den Ausblick auf das aktuelle und das kommende Genossenschaftsjahr. „Wir möchten auch 2023 und 2024 einige spannende Projekte mit Bürgerinnen und Bürgern in der Gemeinde Wadersloh umsetzen“, kündigte Ludger Rembeck an.
Nach dem Kurzbericht des Aufsichtsrats, vertreten durch Karl-Heinz Weber, Christian Thegelkamp und Andreas Wolbracht, wurde dem Vorstand eine ordnungsgemäße Geschäftsführung bescheinigt. Mit dem neuen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gäbe es neue Möglichkeiten. Die drei öffentlichen Ladeparks in den Wadersloher Ortsteilen hätten zu einer größeren Wahrnehmung der UEW geführt. Ein Dankeswort ging an den Vorstand für die ehrenamtliche Arbeit. Im Rückblick auf 2022 fiel die stark steigende Anzahl von 91 auf 120 Genossenschaftsmitgliedern auf. Mit 16 PV-Dachflächen und zwei Windkraftanlagen konnten 2022 14,6 Mio. kWh Energie erzeugt werden (2021: 13 Mio.). Insgesamt konnten 10.220 Tonnen CO₂ eingespart werden (2021: 9.100 Tonnen). Ansonsten stand das Jahr 2022 im Zeichen der neuen Ladesäulen und im Networking. Bei mehreren Kongressen war die UEW präsent. Wichtige Themen: Elektromobilität und das neue EEG.
Die Entlastung für das Geschäftsjahr 2022 erfolgte einstimmig. Der Berufung des Vorstands ging die Wahl des Aufsichtsrats voraus. Karl-Heinz Weber, Christian Thegelkamp und Andreas Wolbracht erklärten sich bereit, ihr Amt für drei weitere Jahre wahrzunehmen. Im Anschluss wurden Ludger Rembeck und Dr. Torsten Winkelnkemper ebenfalls für drei weitere Jahre zum Vorstand bestimmt.
Für diesen Zeitraum stehen bereits erste große Projekte fest: In Sachen Windkraft wird in diesen Wochen der neue Flächennutzungsplan politisch beraten. Die UEW strebt an, künftig 1-2 WKAs als Eigentümerin zu betreiben. Im Fokus steht dabei ein Gebiet in „Wadersloh Süd“.
Jürgen Wickentrup stellte stellvertretend für Franz und Rudi Steinhoff sowiePhilipp Hoberg die Freiflächen-PV-Pläne in Liesborn und Wadersloh-Geist vor (Anm. d. Red.: Am Mittwoch gab der Rat der Gemeinde Wadersloh für alle drei Bauvorhaben grünes Licht für die notwendigen Änderungen des Flächennutzungsplanes). Man werde die gesamte Wertschöpfung in der Gemeinde lassen und liege aufgrund der geleisteten Vorarbeit gut im Zeitplan. Bisher erfolgte Naturschutzgutachten seien vielversprechend, weitere sind auf dem Weg. Zeitnah könne eine öffentliche Auslage erfolgen, so Wickentrup. Gemäß dem aufgestellten Kriterienkatalog für den Bau von Freiflächen-PV könnte die UEW Kommanditistin bei den geplanten Projekten werden. Details dazu sind noch nicht bekannt.
Ein weiteres Projekt ist die Beteiligung an den PV-Anlagen der Feuerwehr Liesborn und künftig auch in Wadersloh. In Liesborn ist der Netzwerkanschluss einer 24,75 kWp-Anlage für Juli geplant. In Wadersloh ist der Bau einer eigenen Teilfläche mit PV vorgesehen (60 kWp). Planungsstart ist ebenfalls der kommende Monat. Eine Umsetzung könne innerhalb eines Jahres realisiert werden.
Derzeit beraten wird eine Beteiligung von PV-Anlagen auf kirchlichen Gebäuden in der Gemeinde Wadersloh. Ein Novum im Bistum Münster. Zu diesem Thema werden weitere Abstimmungen mit dem Kirchenvorstand nach der Sommerpause erwartet. In Planung ist ebenfalls noch die Erweiterung um eine Schnelllade-Säule am Ladepark Rathaus. Hier warte man derzeit noch auf eine Fördermittelzusage vom Land. Eine Beteiligung am Projekt „Rosenhöhe“ ist derzeit aufgrund des verzögerten Baubeginns noch in Wartestellung.
„Das Engagement sich zu beteiligen und den Klimaschutz mitzugestalten ist weiterhin sehr hoch. Wir werden künftig noch mehr Bürgerinnen und Bürger aufnehmen und planen, die Anteilshöhen zu erweitern“, kündigte Ludger Rembeck abschließend an.