Liesborn (mw/bb). Ludger Rembeck und Dr. Torsten Winkelnkemper von der Energie- und Klimagenossenschaft UEW e.G. sind nicht nur überaus zufrieden, sondern hocherfreut über den Verlauf eines informativen Seminartages in Liesborn. Gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung und der Organisation „ElektroMobilität NRW“ hatte die UEW Vertreterinnen und Vertreter aus 40 Städten und Gemeinden aus ganz NRW zu Gast im Liesedorf. Gemeinsam befasste man sich in einem Workshop mit dem Thema „Öffentliche Ladeinfrastruktur in Kommunen“.
Die kleine Gemeinde Wadersloh ist in Sachen E-Mobilität ganz groß
Referent Georg Grothues von der Organisation ElektroMobilität NRW, die im Auftrag des NRW-Wirtschaftsministerium das Thema E-Mobilität in NRW vorantreibt, ist gebürtiger Liesborner und arbeitet als Berater für die EE Energy Engineers GmbH in Gelsenkirchen. Über die Zielsetzung des gemeinsamen Seminartages sagt er: „Wir möchten den anderen Kommunen heute hier in Liesborn die Organisation der öffentlichen Ladeinfrastruktur zeigen. Als ‚best practice‘-Beispiel bietet sich die Gemeinde Wadersloh sehr gut an, da es hier einen Ausbau mit absolutem Vorbildcharakter gibt.“
Das Zusammenspiel der UEW als Genossenschaft und der Gemeindeverwaltung Wadersloh erlaube es, dass die Bürgerinnen und Bürger aktiv beteiligt werden können. „Das bürgerliche Engagement im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit ist generell positiv hervorzuheben hier in Wadersloh. Der Gemeinde gelingt es, die Bürgerinnen und Bürger mit diesen Themen zu erreichen. Durch die Zusammenarbeit mit der UEW gibt es Multiplikatoren für das wichtige Thema E-Mobilität“, ergänzt Grothues. „Ziel der Kommunen muss es sein, schnell eine öffentliche Ladeinfrastruktur zu schaffen, damit man der steigenden Zahl an E-Fahrzeugen gerecht werden kann. Unser Ziel ist, Lösungen dafür aufzuzeigen.“
In den Fachvorträgen wurden Themen, wie die Planung, Ausschreibungsverfahren, Fördermöglichkeiten, Konzeptionierung, Betreibergewinnung und die Organisation in den Verwaltungen zur Diskussion gestellt. Über die Vielfalt der Projekte vor Ort informierte Klimaschutzmanagerin Stefanie Göke im Klosterhof Liesborn. Rund 130 Projektideen zeichnen das NKN (Netzwerk Klimaschutz und Nachhaltigkeit) aus. 30 Anträge werden politisch in diesem Bereich beraten.
Neben dem theoretischen Teil der Fachtagung bot sich ein Exkurs zur nahegelegenen öffentlichen Ladestation der UEW an. Das 2022 in Betrieb genommene Solar-Carport kann den vor Ort produzierten Strom direkt nutzen und bei Bedarf auf einen Grünstrom-Tarif der Wadersloh Energie zurückgreifen. Durch Photovoltaik auf dem angrenzenden Schießheim kann zusätzlicher Ladestrom zur Verfügung gestellt werden, so dass eine ökologische Nachhaltigkeit gegeben ist. Hintergrundinformationen zu der Anlage und die Refinanzierung gab Torsten Winkelnkemper. Bis zum späteren Nachmittag wurde die Tagung im Klosterhof fortgesetzt und erlaubte einen umfassenden Einblick in das Thema „Öffentliche Ladeinfrastruktur“ am Beispiel der Gemeinde Wadersloh.
Fotos/Text: B. Brüggenthies