Münsterland (mw). Am Rande des Plenums nutzte der heimische CDU-Landtagsabgeordnete Markus Höner die Gelegenheit, sich mit NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer über das für die Region wichtige Thema der Reaktivierung der WLE-Strecke Münster-Sendenhorst auszutauschen. (Anm. d. Red.: Erst kürzlich monierten die Bürgermeister*in der Anreinerkommunen die weitere Verzögerung des geplanten Ausbaus. Mehr dazu hier.)
Die Gesamtkosten werden aktuell mit 40,1 Mio. Euro beziffert, während die Zuwendungen des Landes sich dabei auf 33,8 Mio. Euro belaufen, heißt es in der Pressemitteilung von Markus Höner. Die Maßnahme ist in den ÖPNV-Bedarfsplan und in den Infrastrukturfinanzierungsplan des Landes Nordrhein-Westfalen aufgenommen. Dadurch werden die südöstlichen Stadtteile Münsters (Wolbeck, Angelmodde und Gremmendorf) sowie die Stadt Sendenhorst an das nordrhein-westfälische Schienennetz angeschlossen. Die Strecke soll im 20-Minuten-Takt zwischen Münster und Wolbeck und mit zwei Verbindungen pro Stunde zwischen Wolbeck und Sendenhorst befahren werden. Es werden vier Haltepunkte und drei Bahnhöfe neu errichtet, die auch Siedlungs- und Gewerbeschwerpunkte erschließen. Eine Verschränkung mit dem Busverkehr ist realisierbar.
„Das Projekt ist sinnvoll und vor Ort wird auf die Realisierung gewartet. Umso ärgerlicher ist es, dass es zu einem erneuten Zeitverzug kommt“, sagt Markus Höner, der von Minister Krischer wissen wollte, wo genau es hakt. Erfahren hat er: Die Details, die zu der Verzögerung des Zeitplans geführt haben, werden gerade zwischen dem NWL und der DB intensiv besprochen und geklärt. Im März 2023 wurde durch die Deutsche Bahn und den NWL eine Verzögerung der Inbetriebnahme der Strecke um ein Jahr von Dezember 2025 auf Dezember 2026 bekannt gegeben.
Als Gründe hierfür nannte der NRW-Verkehrsminister gegenüber Markus Höner drei Punkte:
- erforderliche Baumaßnahmen: Für die Anbindung der Strecke im Hauptbahnhof Münster sind umfangreiche Baumaßnahmen an der Leit- und Sicherungstechnik erforderlich (Zentralstellwerk Münster und der dazugehörigen Stromversorgung). Zusätzlich müssen 25 neue Signale gebaut und angeschlossen, sowie die Oberleitungsanlage auf einer Länge von 6 km erneuert werden. Erforderlich ist weiterhin der Bau einer neuen Abstellanlage für Züge, um am Gleis 20 Platz für den Zugverkehr zu schaffen.
- Leit- und Sicherungstechnik: Der alte Stand der Leit- und Sicherungstechnik erfordert ebenfalls zusätzlichen Planungsaufwand. Die Anlagen verlieren ihren Bestandsschutz, so dass sich ein größerer Modernisierungsbedarf ergibt.
- Planfeststellungsverfahren: Diese ist noch nicht abgeschlossen. Der Erörterungstermin soll nach Informationen des NWL im III. Quartal 2023 stattfinden.
„Für eine evtl. Weiterführung der Strecke von Sendenhorst bis Lippstadt wird aktuell eine Machbarkeitsstudie erstellt“, weiß Höner zudem aus dem Ministergespräch eine weitere Perspektive zu berichten. „Die Studie soll in 2023 abgeschlossen werden. Die betroffenen Kommunen werden anschließend über die Ergebnisse informiert.“
Quelle: MdL Markus Höner (CDU), Symbolbild: mw/bb.