Diestedde (mw/bb). Zum Palmsonntag wurde auch in diesem Jahr die besondere Diestedder Palmhahn-Tradition gelebt. Bereits am Freitagnachmittag bastelten die diesjährigen Kommunionkinder in der Palmhahn-Werkstatt im Backhaus die besonderen Palmstöcke mit Backhahn samt Schleifen, Ringen und Äpfeln zusammen. Unter fachkundiger Anleitung der Vorstandsdamen des Heimatvereins entstand so der ikonische Palmhahns, den es in der Pfarrei St. Margareta ausschließlich im Nikolausdorf gibt.
Am Samstagabend machte das schlechte Wetter dir Prozession vom Seniorenheim zur Kirche unmöglich. Unter dem schützenden Dach der Kirche konnten die teilnehmenden Familien aber dann trotzdem vom Eingang zum Altar einziehen. Zuvor segnete Pastor Wolfgang Menze die Palmzweige und Palmhähne und erläuterte die besondere Symbolik. Beim hölzernen Weidenstock wird die äußere Rinde behutsam abgeschält und durch den Einsatz von Werkzeug die Späne abgezogen, so dass kleine „Krönchen“ entstehen. Gesegneter Buchsbaum erinnert an die Palmzweige beim Einzug Jesu in Jerusalem. Die roten Bänder und Äpfel symbolisieren das Blut Jesu. Drei Backringe stehen für die Dreifaltigkeit Gottes. Der Hahn selbst symbolisiert die Verleugnung Petri und seine Läuterung, aber auch für die Ankündigung der Auferstehung des Herrn.
Mit der anschließenden Heiligen Messe wurde die Palmsonntagstradition am Samstagabend gefeiert. Besonders für die Kommunionkinder, aber auch für die Messdienerinnen und Messdiener gehört der Brauch des Diestedder Palmhahns zum Palmsonntag dazu. Der Heimatverein Diestedde und die Kirchengemeinde haben es sich zur gemeinsamen Aufgabe gemacht, diese mehr ein hundert Jahre alte Tradition im Nikolausdorf zu erhalten und sie jedes Jahr aufleben zu lassen.
Fotos/Text: B. Brüggenthies