Münsterland (mw). „Das Münsterland ist die einzige Region in NRW, die mehr Gästeübernachtungen verzeichnet, als vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Das zeigt, wie stark und widerstandsfähig die Region ist und dass sie sich unglaublich schnell wieder stabilisiert hat“, resümiert Michael Kösters, Bereichsleiter Tourismus beim Münsterland e.V. Er spricht über die Tourismuszahlen 2022, die heute Morgen von Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) veröffentlicht wurden. Demnach sind die Übernachtungen im Reisegebiet Münsterland für das Jahr 2022 im Vergleich zu 2019 um 1,7 Prozent auf 4.088.874 gestiegen. Alle anderen NRW-Regionen verzeichnen noch immer ein Minus im ein- bis zweistelligen Prozentbereich.
Besonders erfreulich sei die Schnelligkeit, mit der das Münsterland wieder an 2019 anknüpfen konnte: „Wenn man bedenkt, dass wir für das erste Quartal 2022, als wir noch mitten in der Pandemie waren, mit den Übernachtungen deutlich unter dem Niveau von 2019 lagen, freuen uns die Zahlen noch mehr“, sagt Kösters. „Wir haben potenzielle Urlauberinnen und Urlauber also gut ‚abgeholt‘.“ Die Zahl der Gästeankünfte liegt für 2022 zwar mit 1.637.004 um 6,8 Prozent unter dem Niveau von 2019, aber: „Insbesondere unsere Gastgeberinnen und Gastgeber freut es, dass die Gäste mit im Schnitt 2,5 Tagen länger bleiben, als vor der Pandemie mit 2,3 Tagen“, erklärt Kösters.
Die Gründe für die positive Entwicklung sind laut dem Tourismus-Experten vielschichtig. Neben dem andauernden Trend zum Deutschlandtourismus sei auch die Bettenkapazität im Münsterland gestiegen – im Dezember 2022 um 5,7 Prozent gegenüber 2019 –, insbesondere durch Hoteleröffnungen in Münster. Darüber hinaus sieht Kösters die Entwicklung auch als positiven Effekt eines konsequenten Aufbaus der Regionalmarke Münsterland mit dem Claim DAS GUTE LEBEN und dem damit verbundenen kontinuierlichen, themen- und zielgruppenorientierten Marketing. „Gemeinsam mit den touristischen Akteuren der Region haben wir in den vergangenen Jahren unser Profil geschärft und spannende Urlaubsangebote entwickelt, die gut angenommen werden. Ganz vorne steht da natürlich das Kern- und Trendthema Fahrrad, das uns neben Reiten, Picknicken, dem Besuch von Schlössern und Burgen sowie anderen Outdoor-Aktivitäten durch die Corona-Krise getragen hat“, sagt Kösters.
Und da ist das Münsterland gut aufgestellt: Auf Touristinnen und Touristen wartet das neue radtouristische Knotenpunktsystem mit Sternfahrten und Rundkursen, ein breites Angebot an Themenrouten und das Ganze in einer flachen bis leicht geschwungenen, grünen Münsterländer Parklandschaft. Dazu kommen urbane Räume mit Flair, wie die Stadt Münster oder die zahlreichen weiteren Mittelstädte des Münsterlandes, die Gästen ein Stadt-Land-Erlebnis ermöglichen. „Die Wirkung dieser Faktoren und ihrer Kombination wird oft unterschätzt – dabei sind die Fahrradwege in mehrfacher Hinsicht die Lebensadern der Destination Münsterland“, sagt Kösters.
Der Plan für die Zukunft: Die positive Entwicklung müsse durch fortwährende Investitionen in Infrastruktur, Service, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Marketing fortgesetzt werden, um die Wettbewerbsposition des Münsterlandes zu halten und auszubauen. Gerade vor dem Hintergrund steigender Kosten – insbesondere für Hotellerie und Gastgewerbe – und der allgemeinen Unsicherheiten und Sorgen der Bevölkerung seien die Perspektiven für die Entwicklung des Urlaubsverhaltens schwer vorhersehbar. Auch mache der Branche weiterhin der Fachkräftemangel zu schaffen und der Geschäftstourismus habe sich noch immer nicht vollständig erholt.
Der Münsterland e.V. bemüht sich daher aktuell mit drei Partnern und stellvertretend für die Region um Fördergelder der EU und des Landes NRW für die Weiterentwicklung von touristischen Angeboten im Münsterland. Nachdem in den vergangenen drei Jahren rund 10 Millionen Euro über das EFRE-Förderprojekt „Schlösser- und Burgenregion Münsterland“ in die Region flossen, soll auch zukünftig das vorhandene Potenzial ausgebaut werden.
Weiterführende Infos
www.muensterland.com/tourismus (externer Link)
Quelle: Münsterland e.V. | Symbolbild: B. Brüggenthies