Liesborn (mw). Eine schöne Überraschung zur Wochenmitte! Nach mehrmaliger Verschiebung finden die umfassenden Umbauarbeiten am und im Museum Abtei Liesborn im Frühjahr ihren Abschluss. Wie Landrat Dr. Olaf Gericke am Mittwoch mitteilte, werden am Samstag, 13. Mai, der Abschluss der umfangreichen Umbauarbeiten im Museum Abtei Liesborn und der Beginn der Ausstellung des wertvollen Liesborner Evangeliars mit einem Festakt gefeiert.
„Durch die Neugestaltung des Museums ist es uns nun möglich, die 1000 Jahre alte Handschrift in einem spektakulären Ausstellungsraum der Öffentlichkeit angemessen zu zeigen“, unterstreicht Landrat Dr. Olaf Gericke die beeindruckende neue Kulisse für das eng mit der Geschichte des Kreises Warendorf verknüpfte historische Werk.
Das historisch bedeutsame Kirchenbuch aus dem frühen Mittelalter wird in einem sakral anmutenden, etwa sieben Meter hohen, aus Stahlplatten mit lateinischen Inschriften bestehenden Raum präsentiert. Eine gesicherte Vitrine und ein ausgeklügeltes Beleuchtungskonzept sorgen dafür, dass nicht zu viel Licht auf das empfindliche alte Buch fällt, dessen Seiten aus Pergament bestehen. Gleichzeitig wird es für Besucher von zwei Seiten gut sichtbar sein.
Am Sonntag werden die Feierlichkeiten zum erfolgreichen Abschluss der Umbauarbeiten und dem Beginn der Evangeliar-Ausstellung mit einem Bürgerfest fortgesetzt. Zuletzt war das Evangeliar im Sommer 2017 öffentlich in Liesborn ausgestellt (Dorf-Kultur-Leben: Mein-Wadersloh.de berichtete).
Hintergrund:
Das etwa 1000 Jahre alte Evangeliar enthält die vier Evangelien nach Matthäus, Markus, Lukas und Johannes und gehört zum Kulturgut der Bundesrepublik Deutschland. Damit steht es unter besonderem Schutz. So darf es Deutschland nie wieder verlassen. Mit Hilfe namhafter Stiftungen und Fördermittel hat der Kreis Warendorf das Buch 2017 erworben. Zuvor hatte es nach der Auflösung des Klosters in Liesborn Anfang des 19. Jahrhunderts eine lange interkontinentale Reise mit vielen Stationen in Europa und den Vereinigten Staaten hinter sich gebracht.
Quelle: PM Kreis WAF, zus. Bildmaterial: B. Brüggenthies