Wadersloh (mw/bb). Der in Wadersloh geborene und aufgewachsene Franziskaner-Pater Rolf (Fleiter) blickte am vergangenen Sonntag im Rahmen eines Fest-Hochamtes dankbar auf seine nun schon 50-jährige Tätigkeit als Priester zurück. In einem bewegenden Rückblick berichtete der Franziskaner von seinem Leben im Franziskanerorden und vielen menschlichen Begegnungen im Rahmen seiner Arbeit.
Der gebürtige Wadersloher lebt seit 2016 im oberpfälzischen Dietfurt und ist dort geistlicher Begleiter des Meditationshauses, wo er u.a. die Zen-Meditation praktiziert. Zuvor arbeitete er seelsorgerisch an vielen Stellen in ganz Deutschland. Vor seiner Tätigkeit in Dietfurt arbeitete der Franziskaner 15 Jahre im Wallfahrtsort Hülfensberg.
Beim festlichen Dank-Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Margareta in seiner Heimatgemeinde berichtete Pater Rolf von der frühen Prägung seines Glaubens als Sohn des Küsters und als Schüler des Gymnasiums Johanneum. Im Alter von 15 Jahren wechselte er auf das Kolleg St. Ludwig in Vlodrop (Niederlande), wo er 1966 sein Abitur ablegte. Am 8. Dezember des gleichen Jahres folgte die Einkleidung als Franziskaner in Warendorf und das Noviziat. An der Westfälischen-Wilhelms-Universität (WWU) und an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Franziskaner in Münster studierte Rolf Fleiter in der Zeit von 1967 bis 1972. Am 8. April 1972 legte Pater Rolf das „ewige Gelübde“ ab. Kurz vor Weihnachten 1972, am 16. Dezember, folgte die Priesterweihe in Münster.
„Die beiden Franziskaner Thomas und Aurelius haben mir schon zu Schulzeiten gezeigt, dass man als Priester glücklich und zufrieden alt werden kann“, blickte Pater Rolf in seine Jugend zurück. „Herr, wenn du mich, so wie ich bin, brauchen kannst: Hier bin ich!“, erinnerte sich der Franziskaner an seine Verpflichtung für ein kirchliches Leben mit all seinen Höhen und Tiefen. Über einige Umstände in der jüngeren Kirchengeschichte zeigte sich der Pater auch ein wenig betrübt. Bestärkt im Vertrauen an die Gemeinschaft und die Vergebung vor Gott sind es bis heute vor allem die menschlichen Begegnungen, die ihm Stärke geben. „Ich habe den Wunsch für junge Leute, dass ihre Väter das Beten sichtbar vormachen, so wie ich es in der eigenen Kindheit erlebt habe. Schenken wir die Liebe, die der Herrgott an uns schenkt, an andere weiter„, machte Fleiter jungen Menschen Mut für das Priesteramt.
„Uns allen als Wadersloher ist es eine Freude und Ehre, das goldene Priesterjubiläum gemeinsam zu feiern. Wir sind dankbar, dass der Kontakt in die Heimatgemeinde bis heute aufrechterhalten wird“, freute sich Pfarrer Martin Klüsener über das besondere Festjubiläum von Pater Rolf. Im Anschluss an das Festhochamt fand eine kleine Feierstunde im nahegelegenen Pfarrheim statt.
Fotos/Text: Brüggenthies