Wadersloh (mw/bb). Im Bau-, Planungs- und Strukturausschuss gab es am Montagabend im Ratsaal erste Informationen für das geplante Baugebiet „Wohnpark Mauritz“. Erik Detzel und Alexander Fritz vom Stadtplanungsbüro Drees & Huesmann stellten den städtebaulichen Entwurf des Baugebiets vor.
Andreas Tönnies vom Bauamt der Gemeinde Wadersloh leitete den Vortrag der Städteplaner mit einer kurzen Darstellung der Planungen ein. Auf einer Fläche von 8,1 Hektar plant die Gemeinde Wadersloh nach dem Abriss der alten Gärtnerei Bardehle am Meerweg (das bestehende Wohnaus im Südosten bleibt erhalten) eine Siedlungsentwicklung durch Wohnbebauung, um so eine Lücke in der vorhandenen Bebauungsstruktur im Ort zu schließen. Die zentral gelegene Fläche weist die Besonderheit auf, dass sie in der Nähe des Gewerbegebiets liegt, so dass besondere Auflagen beim Lärmschutz erfüllt werden müssen. Die Gemeinde hat sich für die Schaffung eines Wohnparks mit Grünstruktur als Abgrenzung zum Gewerbebereich entschieden, so dass Wohnen in einem Park mit allen Aspekten und unter Berücksichtigung des Klimaschutzkonzepts und der politischen Anträge umgesetzt werden soll. Der Fokus dabei liegt besonders auf nachhaltiges Wohnen.
Die Aufstellung des Bebauungsplans hatte der Rat der Gemeinde Wadersloh am 14. Februar 2022 getroffen. Nach Gesprächen mit den Anliegern und Grundstückseigentümern wurden die Pläne nun weiter konkretisiert. Dazu hat das Büro Drees & Huesmann einen städtebaulichen Entwurf präsentiert. Bei der verkehrlichen Anbindung wird eine Nord-Süd-Achse geplant. Zusätzlich soll viel Freiraum für Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers sowie alle Bürgerinnen und Bürger im Sinne der Naherholung und einer hohen Aufenthaltsqualität geschaffen werden. Zur Abgrenzung zum nahegelegenen Gewerbegebiet an der Dieselstraße soll ein Lärmschutzwall in drei Abschnitten entstehen. Eine zentrale Schnittstelle wird ein zentraler Quartiersplatz sein. Wohnbaulich sollen verschiedene Bauweisen, zum Teil aber mit begrenzter Geschossigkeit entstehen. Einfamilienhäuser und Tiny Häuser sind möglich; Mehrfamilienhäuser um den Quartiersplatz machbar. 133 Wohneinheiten könnten in drei Bauabschnitten entstehen, besagt der frühe Entwurf der Stadtplaner. Im Bereich Nachhaltigkeit sind Solaranlagen auf Dächern und öffentlichen Flächen angedacht. Zudem ist ein Kaltes Nahwärmenetz über Sonden im Gespräch.
Aufgrund des frühen Planungsstadiums steht vieles noch in den Sternen. Durchaus denkbar wäre der Bau einer weiteren Kindertagesstätte mit Spielplatzfläche im Wohnpark Mauritz. Auch sozialer Wohnungsbau wäre denkbar, wurde die Rückfrage von Heino Teckentrup (FWG) von den Fachplanern beantwortet. Noch gibt es aber Abstimmungsbedarf. So wäre auch eine Ausweisung als Klimasiedlung denkbar. Ob Photovoltaik und Dachbegrünung verpflichtend werden, blieb noch offen. Andreas Tönnies verwies darauf, dass die Planungen noch ganz am Anfang sind. Die politischen Beratungen in den Ausschüssen werden voraussichtlich im Frühjahr 2023 fortgesetzt. Bis dahin können sich die Fraktionen nun ausführlich beraten. Der Bauausschuss gab der Beschlussvorlage zur weiteren Ausarbeitung des Bebauungsplans für den nachhaltigen Siedlungsbau einstimmig grünes Licht.
Text: B. Brüggenthies