Wadersloh (mw). Die Landesligistinnen des TuS Wadersloh hatten sich mit ihrem Kreispokalsieg für den Westfalenpokal qualifiziert. Ihr erstes Spiel führte sie zu Borussia Dortmund, wo sie auf dem Kunstrasenplatz der BVB Evonik Fußballakademie gegen die Bezirksligistinnen antraten. Am Ende des Spiels mussten sich die Wadersloherinnen deutlich geschlagen geben.
Schon bei der Mannschaftsbesprechung im Sportheim des TuS Wadersloh schwor Cheftrainer Helio Manotas seine Mädels ein: „Wir fahren nach Dortmund, um zu gewinnen und ihr dürft euch nicht durch den großen Namen stören lassen.“ Es gehe darum, die Begegnung zu genießen und Spaß zu haben und gemeinsam als Team dort bis zur letzten Sekunde um jeden Ball zu kämpfen. „Seid mutig“, riet er den Spielerinnen, bevor sie in ihren Mannschaftsbus stiegen und sich nach Dortmund aufmachten. Schon bei der Anfahrt wurden sie moralisch durch ihren persönlichen Betreuer Franz Pingel, durch Fahrer Willi Karger und den 1. Vereinsvorsitzenden Jürgen Kieslich unterstützt.
Sichtlich nervös liefen die Damen auf den Platz, während sich die Dortmunderinnen selbstbewusst präsentierten. Knapp 500 Zuschauerinnen und Zuschauer waren zu dem Spiel erschienen. Unter ihnen waren 100 Wadersloher Fans mitgereist, um ihre Damen zu unterstützen.
Bei praller Sonne und 26 Grad ertönte der Anpfiff und bevor sich die Wadersloherinnen in das Spiel einfinden konnten, erzielten die Damen des BVB bereits nach 45 Sekunden ihren ersten Treffer. Die sehr gut aufeinander abgestimmte Borussia ließ den Ball laufen und erzielte mit vollem Körpereinsatz in der 22. und 37. Minute noch zwei weitere Tore. In der Halbzeitpause schworen die beiden Trainer ihre Mädels noch einmal ein, sich zu konzentrieren, Druck auszuüben, schnell an den Ball zu gehen, keine Freiräume zu lassen und vor allem keine Angst vor dem großen Namen der Gegnerinnen zu haben. Die Ansprache half insofern, dass die Wadersloher Fußballdamen in der zweiten Halbzeit weitere Gegentore verhindern konnten. Sie spielten stärker und verteidigten gut und gewannen auch häufiger in den Zweikämpfen. Doch die Defensive des BVB machte einen sehr guten Job, so dass auch kein Ehrentreffer für Wadersloh zu erzielen war. Am Ende stand es 3:0 und den Spielerinnen aus Wadersloh war die Enttäuschung anzusehen.
Mannschaftskapitänin und Torhüterin Sandra Mergelkuhl sinnierte direkt nach dem Spiel, woran es gelegen haben könnte. „Wir hatten zu viel Respekt und haben deshalb zu viele Fehler in der ersten Halbzeit gemacht. Es ist so imposant, im Schatten des Signal Iduna Parks zu spielen, das hat uns gelähmt.“ Cheftrainer Helio Manotas zeigte sich enttäuscht, dass seine Mannschaft nicht zu der Spielstärke gefunden habe, die sie eigentlich ausmache. „Ich war mutig, und hatte mir von einer ungewöhnlichen Taktik einen Clou erhofft, der leider nicht aufgegangen ist“, ärgerte er sich. „Die Mädels waren heute blockiert und das ist schade. Trotzdem bin ich stolz, dass wir hier spielen durften. Das war etwas ganz Großes für uns. Nun geht es darum, sich für die kommende Saison wiederzufinden und gut vorbereitet durchzustarten.“
Der TuS Wadersloh zeigte sich trotz der Niederlage zufrieden. Der 1. Vereinsvorsitzende Jürgen Kieslich betonte noch einmal, wie besonders dieses Spiel nicht nur für den Verein, sondern für die gesamte Gemeinde gewesen sei und dass alle stolz auf die Landesligistinnen seien. „Unsere Damen haben im letzten Jahr hervorragend gespielt und hatten sich dieses besondere Spiel verdient. Sie haben alles gegeben, was ihnen heute möglich war. Sie sind als Team auf den Platz gegangen und abends als Team wieder zusammen nach Hause gekommen und das zählt. Wir sind sehr stolz auf unsere Spielerinnen.“
Fotos/Text: TuS Wadersloh, C. Schulte